Solingen Ein Selfie mit James Bond

Solingen · Im Cinemaxx konnten Bond-Fans gestern Fotos mit einem Double des Kult-Geheimagenten schießen.

Es ist ein stilechter Auftritt: Die gläsernen Türen des Aufzugs öffnen sich langsam, die Bond-Girls, eine links und eine rechts am Arm, streichen noch einmal ihre kurzen Kleidchen glatt, dann noch ein Schritt - und plötzlich steht James Bond im Foyer des Cinemaxx. Die Illusion ist perfekt: Von den Haarspitzen über den Blick bis hin zu den Händen, die die Pistole in typischer Pose halten. Allerdings kommt dieser James Bond nicht aus England wie der Geheimagent der Film-Reihe und wie der aktuelle Hauptdarsteller Daniel Craig - sondern mitten aus dem Ruhrpott: In Duisburg arbeitet James Bond, der eigentlich Reiner Dongmann heißt, seit 30 Jahren in der Elektrobranche. Zu seiner zweiten Profession, dem James-Bond-Double, kam er erst 2007. Auf Einladung des Cinemaxx war der deutsche "007" gestern in Solingen.

"Meinem Vorgesetzten ist damals die Ähnlichkeit aufgefallen. Am Anfang konnte ich das gar nicht glauben", erinnert sich der Vater zweier erwachsener Kinder. Mittlerweile jedoch muss er es glauben: Regelmäßig wird er in seiner Freizeit als Bond-Double gebucht, spürt die Blicke beim Einkaufen, hört das Tuscheln. "Es passiert immer wieder, dass ich auf Englisch angesprochen werde. Mich bringt das einfach zum Schmunzeln." Dabei hat Dongmann weder seine Frisur an die von Daniel Craig angepasst, - "die war schon immer so", sagt er - noch den Craig-Blick vor dem Spiegel einstudiert. Im Gegenteil: "Wenn ich schlechte Laune habe, funktioniert es am besten".

Derzeit, mit dem neuen Bond-Streifen "Spectre" im Kino, ist der deutsche 007 schwer gefragt: Eigentlich, sagt er, müsse er sich zwei Monate Urlaub nehmen, um all den Anfragen neben seinem Beruf nachzukommen. Er genießt die Stunden als James Bond - und sieht sie ganz realistisch: "Für mich ist es einfach schön. Doch ich weiß, dass es so, wie es gekommen ist, auch wieder gehen kann." Vorher jedoch hat Reiner Dongmann zumindest noch einen Wunsch: Einmal Daniel Craig zu treffen, sagt er, wäre nach acht Jahren das i-Tüpfelchen.

(mxh)
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