Solingen Ein neues Zuhause für das THW

Solingen · Am Samstag feierte das Technische Hilfswerk die Eröffnung der modernisierten und erweiterten Räume an der Lüneschlossstraße. Die Helfer verfügen nun über eine Fläche von insgesamt 3550 Quadratmetern.

 Symbolische Schlüsselübergabe: Roland Holz, Hans-Ingo Schliwienski (THW-Landesbeauftragter) mit den Solinger Kollegen Stephan Wetter und Klaus-Dieter Peters (von links) freuen sich über die neue Heimstatt des Technischen Hilfswerks.

Symbolische Schlüsselübergabe: Roland Holz, Hans-Ingo Schliwienski (THW-Landesbeauftragter) mit den Solinger Kollegen Stephan Wetter und Klaus-Dieter Peters (von links) freuen sich über die neue Heimstatt des Technischen Hilfswerks.

Foto: Stephan Köhlen

Als die Honoratioren vollzählig auf dem Gelände des Technischen Hilfswerks (THW) angekommen waren, betraten die Gäste die leergeräumte und mit Bänken und Stehtischen bestückte Fahrzeughalle durch eine neue Errungenschaft: Eines von vier zusätzlich eingebauten Toren hatten die Gastgeber geöffnet. Was auf den ersten Blick wenig spektakulär erscheinen mochte, ist tatsächlich ein Meilenstein: Denn die neuen Öffnungen lassen die Fahrzeuge im Einsatzfall schneller ausrücken. "Das ständige Rangieren bei nur einem Tor in der Vergangenheit hat damit ein Ende", betonte eine Sprecherin des THW-Ortsverbands Solingen.

Der feierte am Samstag die Eröffnung seiner modernisierten und erweiterten Räume an der Lüneschlossstraße - jenem Ort, den die Katastrophenschützer wegen der alles andere als idealen Ausstattung vor einigen Jahren beinahe verlassen hätten. Doch mit den abgeschlossenen Arbeiten auf dem Höhscheider Gelände soll die Zeit der Unsicherheit endgültig vorbei sein. "Zum ersten Mal sind wir nicht in einem Provisorium zuhause", hatte der Ortsbeauftragte Stephan Wetter in seine Einladung geschrieben. Und so wird der symbolische Schlüssel, den ihm der THW-Landesbeauftragte Dr. Hans-Ingo Schliwienski am Samstag überreichte, wohl einen besonderen Platz bekommen. "Die Arbeit hat sich gelohnt", resümierte Wetter vor den Gästen, unter ihnen auch der Solinger Bundestagesabgeordnete Jürgen Hardt (CDU), Bezirksbürgermeister Richard Schmidt (SPD) aus dem Bezirk Mitte, Ordnungsdezernent Jan Welzel (CDU) sowie Vertreter von Johannitern, Deutschem Roten Kreuz, Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr.

Der Vermieter des Grundstücks, die Firma WMK Plastics, hatte das Gelände in den letzten eineinhalb Jahren den Bedürfnissen der Katastrophenschützer angepasst: Neben den neuen Toren in der Fahrzeughalle entstand ein Anbau, in dem unter anderem ein Materiallager, Unterrichtsräume und eine Küche untergebracht sind. Aber auch im Bestand wurden Wände versetzt, Räume neu zugeschnitten, Umkleidebereiche und Sanitärräume für die etwa 90 Ehrenamtler erweitert. "Von unserem geliebten Turm haben wir uns trennen müssen", sagte Stephan Wetter. Dafür verfügt der 1953 entstandene Solinger Ortsverein der vom Bund gegründeten Institution nun über eine Fläche von insgesamt 3550 Quadratmetern - mehr als doppelt so viel wie vor dem Bauvorhaben. Außer einigen Kleinigkeiten seien nun alle Arbeiten erledigt, sagte Stephan Wetter - und lobte auch das Engagement der ehrenamtlichen Helfer, die kräftig mit angepackt hätten. Der neue Mietvertrag läuft bis zum Jahr 2032.

Hand in Hand ging die Eröffnung der neuen Räume mit einem Tag der offenen Tür - und viel Programm: Schon während der Ansprachen in der Fahrzeughalle kurvten die ersten Kinder draußen im Schatten der großen Einsatzfahrzeuge mit deren Spielzeugvarianten über den Hof. Doch das war längst nicht alles: Besondere Attraktion war das Bergeräumgerät zum Abtransport von Schutt und Geröll, besser bekannt als Radlader. Die jungen Gäste konnten das wuchtige Gefährt mit dem Joystick steuern und mit etwas Geschick Reifen auf Hütchen stapeln. Nebenan, auf ihrem Einsatzgerüst, simulierten die Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks die Rettung von Personen aus größerer Höhe.

 Das Ehrenzeichen in Silber gab es für Rudi Zündorf.

Das Ehrenzeichen in Silber gab es für Rudi Zündorf.

Foto: Stephan Köhlen

Ein traditioneller Programmpunkt des Jahres, der zuletzt wegen der Bauarbeiten in die Alexander-Coppel-Gesamtschule allerdings ausgelagert werden musste, wird übrigens in näherer Zukunft wieder in der Fahrzeughalle des THW stattfinden: Im Januar des kommenden Jahres steigt das nächste "Grünkohlessen."

(RP)
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