Solingen Ein Begegnungszentrum ist das Ziel für die Zukunft

Solingen · Seit 25 Jahren schafft der Verein Kakadu Freizeitangebote für Menschen mit geistiger Behinderung.

Ab wann spricht man von einer Lebensaufgabe? Andreas Griese setzt sich mit dem Verein Kakadu seit 25 Jahren dafür ein, für Menschen mit geistiger Behinderung Freizeitangebote zu schaffen. "Das ist die Hälfte meines Lebens", stellte er beim Festakt zum 25. Geburtstag des Vereins in den Räumen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes fest. "Für mich selbst ist es ein besonderes Erlebnis", sagte er bei seiner Ansprache und erinnerte an das Motto des Vereins: "Gemeinschaftliches Leben erleben".

In einer kleinen Präsentation blickte Griese zurück auf die Anfänge des Vereins im Jahr 1991 und zeigte Fotos von gemeinsamen Urlauben und Ausflügen der "Kakadus" im Laufe der Jahre.

Andreas Griese hatte den Verein Anfang der 90er Jahre nach seinem Zivildienst an der Wilhelm-Hartschen-Förderschule gegründet. Hier war ihm bewusst geworden, dass es für Menschen mit geistiger Behinderung damals so gut wie keine Freizeitangebote gab - und das wollte er ändern. Es begann mit den sieben Teilnehmern der "Dienstagsgruppe" im "Teestubencharakter", wie Griese es ausdrückt. Hier können die Besucher in entspannter Atmosphäre spielen und "chillen". Über die Jahre ist nicht nur diese Gruppe auf 24 Personen angewachsen, sondern auch das gesamte Angebot des Vereins. So können Interessierte mittwochs Theater spielen, und einmal im Monat geht es freitags in die Disco und samstags auf einen Ausflug. Hinzu kommen gemeinsame Urlaube. Etwa 120 Menschen mit Behinderung nutzen die regelmäßigen Freizeitangebote monatlich.

Das Erreichte lässt den hauptberuflichen Förderschullehrer Griese aber nicht ruhen: "Unser Ziel ist, für jede Altersgruppe Angebote zu schaffen. Das ist noch nicht erreicht." Seine Vision ist, ein Begegnungshaus für Menschen mit Behinderung zu schaffen, in dem es auch Angebote für Ältere gibt. "Ältere" heißt in diesem Fall: Personen, die 20 Jahre lang gearbeitet haben. Denn danach haben Menschen mit Behinderung das Recht, in Rente zu gehen.

Im Moment spricht Griese Sponsoren an, die seine Idee unterstützen sollen. "Ohne Spenden ist das nicht umsetzbar", sagt er. Innerhalb der nächsten zwei Jahre will er hier zu einem Ergebnis kommen. Nach einem Vierteljahrhundert zählt der Verein 107 Mitglieder, darunter Menschen mit Behinderung wie auch deren Angehörige. Hinzu kommen elf ehrenamtliche pädagogische Mitarbeiter.

Die Familie von Andreas Griese ist in den Verein mit eingebunden: Seine Frau Petra Wachenhausen leitet Kakadu mit und Sohn Tim hilft als Betreuer. Im Laufe der Zeit ist das Netzwerk der Kooperationspartner immer größer geworden: Dazu zählen heute die Arbeiterwohlfahrt, die Lebenshilfe, der Paritätische Wohlfahrtsverband und die KoKoBe (Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle).

(bjd)
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