Solingen Drei Gräfrather Vereine in einem Festzelt

Solingen · Der Hahneköppverein "Haut ihn" und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft krönen beim Zeltfest auf dem Brandteich ihre neuen Könige, der Heimatverein lädt zum Pöhlschesturnier ein.

 Zeltfest in Gräfrath (v.l.n.r): Karl-Gerd Hankammer (Heimatverein), Heike Krisam (Schützenkönigin) und Michael Holzheuer (König der Hahneköpper) im Festzelt am Brandteich.

Zeltfest in Gräfrath (v.l.n.r): Karl-Gerd Hankammer (Heimatverein), Heike Krisam (Schützenkönigin) und Michael Holzheuer (König der Hahneköpper) im Festzelt am Brandteich.

Foto: Stephan Köhlen

Es ist der traditionelle Abschluss des großen Schützen- und Zeltfestes: Mit dem 16. Pöhlschesturnier des Heimatvereins ist auf dem Gräfrather Brandteich gestern das gemeinsame Fest vom Heimatverein Gräfrath, der St. Sebastianus Schützenbruderschaft und des Hahneköppvereins "Haut ihn" zu Ende gegangen. Bei strömenden Regen waren acht Mannschaften angetreten, die von dutzenden Festbesuchern am Rand der Bahn leidenschaftlich angefeuert wurden.

Über viele Jahre, sagt Karl-Gerd Hankammer, Vorsitzender des Heimatvereins, sei das Finale meist zwischen den Mannschaften der Freiwilligen Feuerwehr Gräfrath und des Hahneköppvereins ausgetragen worden. "Aber in den vergangenen Jahren herrscht zunehmend Frauenpower: Die Damenmannschaften von Feuerwehr und Hahneköppverein haben sich in den letzten Jahren mehrfach den Sieg geholt." Und auch gestern Mittag lagen die Damenmannschaften schon wieder ganz weit vorne.

Gestartet ist das Fest, zu dem mehr als 1000 Besucher kamen, bereits am Freitag: Von 15 Uhr an haben die Gräfrather Hahneköpper auf dem Platz am großen Festzelt ihren neuen König gesucht - und gefunden: Mit dem 18. Schlag holte sich Michael Holzheuer die Krone und das bereits zum zweiten Mal. "Zu einem großen Teil ist das natürlich Glück", sagt der neue König, der seit 20 Jahren im Verein ist. "Dieses Mal war es so, dass der Vorletzte des ersten Durchgangs, der zwei vor mir war, so super getroffen hat, dass ich mich blamiert hätte, wenn ich nicht getroffen hätte", sagt der 52-Jährige und lacht.

Er freut sich jetzt auf "viele schöne Stunden im großen Kreis des Vereins und auf ein paar schöne Erlebnisse auf verschiedenen Veranstaltungen." Am Samstag wurde das Fest mit dem Königsschießen der St. Sebastianus Schützenbruderschaft fortgesetzt. Nach unzähligen Schüssen und einem rund dreistündigen Wettbewerb holte Heike Krisam den Holzvogel aus seinem Kasten. "Das wird ein spannendes, interessantes Jahr, ich freue mich vor allem auf die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Verein", so die 50-Jährige. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie im Verein, König ist sie zum ersten Mal. "Man kann sich null vorbereiten, ich hab einfach an der richtigen Stelle getroffen", freut sie sich. Es gehe den drei veranstaltenden Vereinen bei ihrem jährlichen Zeltfest vor allem darum, die alte Gräfrather Tradition der Kirmes aufrecht zu erhalten, sagt Heimatvereins-Vorsitzender Karl-Gerd Hankammer. "Wir sind dabei sehr stolz auf unsere gute Kooperation, denn das war nicht immer selbstverständlich."

Heute richtet im jährlichen Wechsel jeweils einer der drei Vereine das große Fest als Hauptveranstalter aus, treffen sich die Aktiven regelmäßig zur Vor- und Nachbereitung. "Die Zusammenarbeit der Vereine ist immer sehr gut und macht dieses Fest erst möglich. Wir hatten hier ganz tolle Tage", so Hankammer weiter. Einen Wunsch hat er dennoch: "Wir versuchen hier, eine Tradition aufrecht zu erhalten, und das ist nicht ganz einfach. Wir würden uns freuen, wenn künftig mehr Gräfrather unserer Einladung zum Zeltfest folgen würden. Dies ist kein Fest der Vereine, sondern ein Fest für alle Gräfrather."

(mxh)
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