Solingen Die Obstwiesenpflege trägt Früchte

Solingen · Arbeitskreis Obstwiesen Bergisches Städtedreieck und Bergischer Naturschutzverein stellen neue Obstwiese vor.

 Daniela Mittendorf, Susanne Smolka und Gerd Plückebaum (v.l.) kümmern sich um Obstwiesen.

Daniela Mittendorf, Susanne Smolka und Gerd Plückebaum (v.l.) kümmern sich um Obstwiesen.

Foto: Jürgen Moll

In fünf bis sieben Jahren - bei manchen Sorten geht es ein bisschen schneller - können die Bürger zur Ernte schreiten. Unweit des Naturschutzgebiets Kleebachtal, oberhalb vom neuen Wohngebiet auf dem ehemaligen Gelände des Lenneper Krankenhauses, hat Landschaftsgärtner Gerd Plückebaum im Auftrag der Stadt 21 Obstbäume gepflanzt, die jetzt von Vertretern des Arbeitskreises Obstwiesen Bergisches Städtedreieck und vom RBN Solingen vorgestellt wurden.

Damit wird zum einen dem ökologischen Gesichtspunkt der Anlage und Erweiterung eines wichtigen Biotops Rechnung getragen. Zum anderen erhalten Gartenfreunde hier Anregungen, welche Apfel- und auch einige Birnbäume in hiesigen, gemeinhin regenreichen Gefilden gut gedeihen.

So klangvolle Namen wie Tulpenapfel, Seidenhemdchen, Neukirchner Butterbirne, Grälingsbirne oder Fey's Rekord gehören zu den lokalen Obstsorten, die Ältere noch aus Kindertagen kennen. Und nicht nur die. Weil das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Plückebaum eines der wenigen ist, das derlei Obstbäume veredelt, erhält es auch Anfragen aus dem weiteren Umkreis.

Derlei öffentliche Streuobstwiesen gibt es weiterhin im Klausener Bachtal in Lüttringhausen und auf dem Hohenhagen. Zudem sind die Initiatoren vom städtischen Fachdienst Umwelt und vom Bergischen Naturschutzverein bemüht, auch Privatleute zur Anlage einer solchen Streuobstwiese zu motivieren. "In Remscheid gibt es davon rund zwölf Hektar, die auf 50 Einzelflächen verteilt sind", erklärt Susanne Smolka vom Umweltamt. 670 Bäume sind auf diesen Grundstücken verteilt.

Die neue Obstwiese wurde angelegt, weil es hier bereits einen Altbestand an Obstbäumen gab. Hier können sich Interessenten ein Bild davon machen, wie derlei Pflanzen richtig geschnitten werden und wie der Untergrund beschaffen sein muss. "Die Pflege ist nicht zu unterschätzen", gibt Daniela Mittendorf vom RBN Solingen zu. Dafür könne man dann aber auch in Sachen Obst zum Selbstversorger avancieren.

Ein Vorteil dabei: Die Früchte einiger der für die Region besonders geeigneten und widerstandsfähigen Bäume werden auch von Allergikern nachgewiesenermaßen gut vertragen.

Mittlerweile tragen die Aktivitäten des im Städtedreieck gegründeten Arbeitskreises Obstwiesen buchstäblich Früchte. Mit Beratungen oder etwa Baumschnittkursen wird gewissermaßen Hilfe zur Selbsthilfe gegeben.

Das wachsende Interesse aus der Bürgerschaft zeige, das man mit der Initiative richtig liege. Wo die Remscheider und Solinger in absehbarer Zeit einmal profitieren werden, sind sie auch zur Mitarbeit aufgefordert. "Wir suchen Menschen, die sich mit uns gemeinsam kümmern und uns beispielsweise informieren, wenn Äste abgebrochen sind", erklären Susanne Smolka und Daniela Mittendorf vom Bergischen Naturschutzverein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort