"Aktion Wunschzettel" Die ersten Wünsche für Weihnachten

Solingen · Zum achten Mal startet die Solinger Morgenpost mit der Solinger Tafel die "Aktion Wunschzettel". Mit Hilfe unserer Leser und vielen Unterstützern soll möglichst vielen Kindern mit einem Geschenk eine Freude bereitet werden.

Die Zahl der Kunden der Solinger Tafel steigt derart rasant, dass die ehrenamtlichen Mitarbeiter alle Hände voll zu tun haben, um den Andrang zu bewältigen. Sogar die Registrierungskarten sind ausgegangen, so dass in einigen Situationen bei der Ausgabe von Lebensmitteln improvisiert werden muss. "Bislang haben wir der extremen Entwicklung noch Stand halten können", sagt die Vorsitzende Brigitte Funk. So wie im benachbarten Remscheid gibt es bei den Tafeln in anderen Städten gezwungenermaßen einen Aufnahmestopp. In Solingen lautet die Devise, mindestens bis Ende des Jahres durchzuhalten.

 Abschluss der Aktion Wunschzettel ist traditionell die Bescherung im Konzertsaal. Im Vorjahr wurden mehr als 500 Wünsche erfüllt, in diesem Jahr wird sich die Zahl vermutlich erhöhen.

Abschluss der Aktion Wunschzettel ist traditionell die Bescherung im Konzertsaal. Im Vorjahr wurden mehr als 500 Wünsche erfüllt, in diesem Jahr wird sich die Zahl vermutlich erhöhen.

Foto: Köhlen, Stephan

Der nicht abreißende Flüchtlingsstrom sorgt dafür, dass bei der Solinger Tafel täglich 15 bis 20 Neuanmeldungen zu verzeichnen sind. "Das war früher einmal die Monatsquote", bilanziert Brigitte Funk. Rund 1500 Familien sind derzeit gemeldet, etwas weniger als die Hälfte sind Flüchtlingsfamilien, die dauerhaft in Solingen untergebracht sind und sich selber versorgen. Brigitte Funk befürchtet, dass irgendwann die Kapazitäten erschöpft sein werden. Das betrifft nicht nur das Personal, das im Ladenlokal an der Ernst-Woltmann-Straße ehrenamtlich arbeitet, sondern auch die Lebensmittel, die hier montags bis freitags ausgegeben werden.

Obwohl das Tagesgeschäft bei der Solinger Tafel Priorität genießt, haben sich Helfer in den vergangenen Tagen die Zeit genommen, viele, viele Wunschzettel für die gemeinsame Aktion mit der Solinger Morgenpost auszugeben. Am kommenden Montag, 23. November, kann damit zum achten Mal die "Aktion Wunschzettel" starten. Rund 1000 Mädchen und Jungen, deren Eltern bedürftig sind und von der Tafel unterstützt werden, dürfen auf einer Karte notieren, welches Geschenk im Wert von rund 20 Euro sie sich zu Weihnachten wünschen.

Einen Wunschzettel auszufüllen, ist nicht für jedes Kind leicht. Wer gerade als Flüchtling nach Solingen gekommen ist, macht sich nicht annähernd ein Bild davon, aus welcher Vielfalt die Kinder hier schöpfen können. "Bei der Hilfestellung stoßen wir sprachlich manchmal an Grenzen", muss Brigitte Funk zugeben. Um diese Kinder nicht auszugrenzen und ihnen trotzdem eine Freude bereiten zu können, werden in diesem Jahr erstmals nicht alle Wunschzettel personifiziert sein.

Überreicht werden die Geschenke vom Weihnachtsmann bei der inzwischen schon traditionellen Bescherung im großen Konzertsaal. Am Montag, 21. Dezember, sind strahlende Kinderaugen garantiert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort