Richard Schmidt Dickenbusch langfristig als Park sichern

Solingen · Der Bürgermeister des Stadtbezirks Mitte sieht noch kein Alternative zur einst vorgesehenen Theatertreppe.

 Der Dickenbusch soll als Parkanlage wieder aufblühen. Dafür setzt sich die Bezirksvertretung Mitte ein.

Der Dickenbusch soll als Parkanlage wieder aufblühen. Dafür setzt sich die Bezirksvertretung Mitte ein.

Foto: mak (Archiv)

Schon bald wird nach Beendigung des ersten Bauabschnitts der Konrad-Adenauer-Straße das nächste Teilstück vom Rathaus bis zum Theater in Angriff genommen. Die umstrittene Theater-Treppe ist gekippt, welche gestalterischen Vorstellungen haben Sie für diesen Bereich?

Schmidt Die Treppe ist ein Teilbereich, der zur Gestaltung des Theaterumfeldes gehört. Wie bekannt, wurde der vorliegende Entwurf im Frühjahr 2014 durch eine Bürgerinitiative in Frage gestellt. Nachgebesserte Entwürfe der Treppe sind zwischenzeitlich durch eine Kommission begutachtet worden. Ein abschließendes Ergebnis liegt bis zum heutigen Tag nicht vor, da die Kommission sich auf einen wirtschaftlich besseren Entwurf nicht einigen konnte. Zwischenzeitlich sind mir die Entwürfe gezeigt worden, die im Ergebnis kostenintensiver erscheinen wie der Erstentwurf aus dem Jahre 2014. Wir gehen davon aus, dass noch in diesem Jahr sich die Kommission für einen Entwurf entscheiden wird und wir diesen als Vorlage in einer unseren nächsten Sitzungen beraten können. Im übrigen ist die Bezirksvertretung Mitte in der Kommission nicht mit eingebunden und der von den Anwohnern des Theaterumfelds bereits zugesicherte Kostenanteil in Höhe von 7000 Euro kann nicht mehr gewährleistet werden.

In der Innenstadt gibt es viel Leerstand, vor allem auch in den Clemens-Galerien und der Hauptstraße. Inwieweit kann die Bezirksvertretung hier Einfluss nehmen, den Leerstand zu beheben?

Schmidt Meines Wissens sollen die Clemens-Galerien einen neuen Eigentümer bekommen. Ich hoffe, dass dieser in den nächsten Monaten ein Konzept vorlegt, das die Käuferschichten in die Clemens-Galerien wieder anlockt und so dem Leerstand begegnet. In Zusammenarbeit mit dem Stadtdienst Stadtentwicklungsplanung suchen wir gemeinsam nach Lösungen und Ideen, wie man den Leerstand der abgewanderten Händler wieder ausgleichen kann. Aktionen wie der Wettbewerb "Gründer für Solingen", der bereits 2014 das Angebot des City-Einzelhandels erweiterte, müssen in den nächsten Jahren wiederholt werden. Zu erwähnen wäre auch, dass der Ladenmietpreis für viele Interessenten ein Hindernis darstellt.

Der Verkauf des ehemaligen Omega-Geländes an der Kölner Straße und ein dort vorgesehenes Oldtimerzentrum haben nicht funktioniert. Sind Sie als Bezirksbürgermeister in den weiteren Prozess eingebunden, welche Hoffnungen haben Sie, dass hier noch in diesem Jahr etwas passiert?

Schmidt Ich stehe in engem Kontakt mit der Wirtschaftsförderung und der Stadtverwaltung. Die Idee, ein Oldtimerzentrum auf dem Omega-Gelände anzusiedeln, halte ich weiterhin für eine gute Lösung. Es integriert sich positiv in das vorhandene Stadtbild und ist für Solingen-Mitte eine weitere Bereicherung. Ich hoffe, dass in den nächsten Monaten Interessenten Vorschläge einreichen und die Wirtschaftsförderung und Stadtverwaltung diese mir auch vorstellen können. Es wäre doch gelacht, wenn ein Grundstück mit dieser Lage keinen Investor finden würde.

Die Grünanlage Dickenbusch hat sich zu einem Schandfleck entwickelt. Kann und will die Bezirksvertretung hier Abhilfe schaffen?

Schmidt Bereits in unserer letzten Sitzung der Bezirksvertretung Mitte haben wir beschlossen, dass der Park Dickenbusch wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Wir werden hier nicht locker lassen und zusammen mit der Stadtverwaltung Lösungen suchen, die langfristig den Fortbestand dieses Parks sichern.

Gibt es Fortschritte für den Wunsch der Bezirksvertretung, im Bereich der ehemaligen Papiermühle Jagenberg eine Brücke zu errichten?

Schmidt Zum jetzigen Zeitpunkt liegen mir keine neuen Informationen der zuständigen Stellen vor. Wir werden aber dieses Thema nicht aus den Augen verlieren. Das Problem hierbei ist, dass es sich um ein Privatgrundstück und keine städtische Immobilie handelt. Sollte dort ein neuer Unternehmerstandort entstehen, werden wir versuchen, den neuen Eigentümer für den Bau einer neuen Brücke zu gewinnen.

Was wollen sie nach der Sommerpause im Bereich Mitte unbedingt noch anstoßen, oder warten Sie erst einmal den Ausgang der Oberbürgermeister-Wahl am 13. September ab?

Schmidt Die bereits Eingangs oben genannten vorliegenden Aufgaben werden auch nach der Sommerpause weiterhin von mir verfolgt, damit ein positives Ergebnis für Solingen-Mitte zum Abschluss kommen kann. Der Ausgang der Oberbürgermeister-Wahl ist zwar wichtig für mich, aber beeinflusst den Aufgaben- und Sachstand der Themen nur sekundär.

Einige große Veranstaltungen wie Echt.Scharf.Solingen, Zöppkesmarkt oder Lichternacht stehen in den nächsten Wochen im Stadtbezirk Mitte auf dem Programm. Reichen solche Feste alleine aus, um die City zu beleben?

Schmidt Hier ist ein Anfang gemacht und ich möchte mich bei allen Organisatoren für ihr Engagement in den letzten Jahren bedanken. Mir ist bekannt, dass weitere Feste und Veranstaltungen in Planung sind und einige davon in diesem Jahr umgesetzt werden sollen. Wir können froh sein, dass es diese Feste gibt. Sie beleben die City und den Einzelhandel und beide partizipieren davon. Außerdem stärken diese Veranstaltungen das Miteinander aller Solingerinnen und Solinger.

UWE VETTER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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