Solingen Diakonie plant neue Tagespflege in Unterburg

Solingen · Viele Jahre stand das Haus an der Eschbachstraße 3 leer, bis die Familie Schindler die Möglichkeit bekam, es zu erwerben. Die Familie kennt sich aus mit dem Umbau und der Renovierung alter Häuser, hat sie doch in unmittelbarer Nachbarschaft schon die heutige Burgresidenz restauriert. "Die Bäder haben nicht funktioniert", erinnert sich Bauherrin Helga Schindler. Überhaupt sei das Gebäude in einem sehr schlechten Zustand gewesen.

 Die Diakoniestation eröffnet m November eine neue Tagespflege in Unterburg, Von links: Helga Schindler, Peter Siebel und Bonnie Schreiner.

Die Diakoniestation eröffnet m November eine neue Tagespflege in Unterburg, Von links: Helga Schindler, Peter Siebel und Bonnie Schreiner.

Foto: Stephan Köhlen

Schnell kam die Idee auf, die Diakonie als Mieter mit ins Boot zu holen, die das Angebot an Räumlichkeiten gerne für eine neue Tagespflege annahm. Dann kamen die bürokratischen Vorbereitungen. "Es war ein langer Weg im Vorfeld durch die Instanzen", sagt Bauleiter Frank Schindler. Doch die Zusammenarbeit mit der Stadt Solingen und der Unteren Denkmalbehörde - die Fassade des Hauses steht unter Denkmalschutz - sei hervorragend gewesen.

 Die Diakoniestation eröffnet m November eine neue Tagespflege in Unterburg, Von links: Helga Schindler, Peter Siebel und Bonnie Schreiner.

Die Diakoniestation eröffnet m November eine neue Tagespflege in Unterburg, Von links: Helga Schindler, Peter Siebel und Bonnie Schreiner.

Foto: Köhlen

Inzwischen ist das Gebäude kaum noch wieder zu erkennen. Teilweise wurden die Trockenmauern freigelegt - ein wunderschöner Blickfang - Rigips-Platten verlegt, neuer Estrich gegossen. Doch noch ist viel zu tun bis zum 1. November, wenn die Diakonie ihre neue Tagespflege in Betrieb nehmen will. "Wir planen eine Tagespflege für 15 Besucher", verrät Peter Siebel, der Geschäftsführer der Diakoniestation. In den ebenerdigen Räumen des Hauses stehen der Diakonie dafür 270 Quadratmeter zur Verfügung. Im oberen Gebäudeteil werden Wohnungen entstehen, die bereits vermietet sind. Drei Mitarbeiter und ein bis zwei junge Menschen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, werden die Senioren in der Tagespflege betreuen. "Von Montag bis Freitag", betont Peter Siebel, "von jeweils 9 bis 16 Uhr."

Der Tag wird in jedem Fall mit einem gemeinsamen Frühstück beginnen. Auch das Mittagessen und das nachmittägliche Kaffeetrinken werden gemeinsam eingenommen. "Viele ältere Menschen leben allein", weiß Bonnie Schreiner von der Diakoniestation Wermelskirchen. "Und sie wissen gar nicht mehr, wie schön es ist, mit anderen am Tisch zu sitzen und zusammen zu essen." Zwischen den Mahlzeiten wird gemeinsam Zeitung gelesen oder das körperliche Befinden mit Gymnastik gestärkt. Es wird auch Einzelbetreuung geben. "Das ist abhängig von den Neigungen der Besucher", weiß Bonnie Schreiner. Dabei soll der Alltag so lebensnah wie möglich gestaltet werden.

"An Weihnachten werden Plätzchen gebacken, die Besucher helfen mit, mal einen Salat zu machen", zählt Siebel auf. Das wäre auch für Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, gut möglich. Die Lage in Unterburg sei optimal. "Man kann hier sehr gut spazieren gehen", weiß Peter Siebel. Außerdem hat Unterburg einen weiten Einzugsbereich, zu dem auch Wermelskirchen und die Solinger Südstadt gehören. "Da gibt es noch kein solches Angebot", weiß Peter Siebel.

So wundert es auch nicht, dass es inzwischen bereits Wartelisten für die neue Tagespflege gibt. Sie wird nicht nur die Angehörigen entlasten, sondern auch Unterburg aufwerten, denn "hier herrscht Leben", erklärt Siebel.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort