Solingen Das Zittern nach der Wahl ging bis tief in die Nacht

Solingen · Als erster traf Josef Neumann ein. Schon um kurz nach 18 Uhr betrat der Solinger SPD-Chef und Landtagsabgeordnete das Foyer des Theater und Konzerthauses, wo gerade die städtische Wahlparty begonnen hatte. Doch nach Mitfeiern war Neumann zunächst nicht zumute. Denn auf einem großen TV-Gerät flimmerte gerade das nicht eben guten Ergebnis seiner Partei über den Bildschirm - und auch Neumanns Wiedereinzug in das Parlament war noch keine ausgemachte Sache.

Als erster traf Josef Neumann ein. Schon um kurz nach 18 Uhr betrat der Solinger SPD-Chef und Landtagsabgeordnete das Foyer des Theater und Konzerthauses, wo gerade die städtische Wahlparty begonnen hatte. Doch nach Mitfeiern war Neumann zunächst nicht zumute. Denn auf einem großen TV-Gerät flimmerte gerade das nicht eben guten Ergebnis seiner Partei über den Bildschirm - und auch Neumanns Wiedereinzug in das Parlament war noch keine ausgemachte Sache.

Solingen: Das Zittern nach der Wahl ging bis tief in die Nacht
Foto: Köhlen Stephan

Erst rund zwei Stunden später stand fest, dass Neumann auch in den nächsten fünf Jahren den Wahlkreis Wuppertal III / Solingen II in Düsseldorf vertreten wird. 36 Prozent reichten dem SPD-Mann für den Wiedereinzug, wobei Neumann selbst aus seiner Enttäuschung über das schlechte Abschneiden der Gesamtpartei keinen Hehl machte. "Das müssen wir nun aufarbeiten", sagte der Abgeordnete, derweil sein Kontrahent von der CDU, Kai Sturmfels, ebenfalls enttäuscht war. Zwar kam der Christdemokrat am Ende auf respektable 33,1 Prozent - doch zum Einzug in den Landtag reichte es nicht.

Solingen: Das Zittern nach der Wahl ging bis tief in die Nacht
Foto: Köhlen Stephan

Was gleichermaßen für Marina Dobbert (SPD) gilt. Dabei hatte die Kandidatin im Wahlkreis Solingen I, die Arne Moritz von der CDU unterlag, wohl am längsten gezittert. Denn erst um fünf Uhr morgens stand endgültig fest, dass es die Sozialdemokratin auch über die Liste nicht geschafft hatte. "Am Ende fehlten vier Plätze", sagte Dobbert gestern, die sich nun bereithält, gegebenenfalls später als Nachrückerin doch noch in die Landeshauptstadt zu gehen.

Wo sie, sollte es so kommen, auf einen bergischen Abgeordneten treffen wird, den zuvor niemand so richtig auf der Rechnung hatte. Bodo Middeldorf aus Sprockhövel, Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BEA), zieht auf Listenplatz 26 für die FDP in den Landtag. "Gegen kurz nach 23 Uhr wurde immer wahrscheinlicher, dass es reichen würde", berichtete der Liberale, der gestern bereits seinen ersten Termin als Abgeordneter bei der konstituierenden Sitzung seiner FDP-Fraktion in Düsseldorf wahrnahm. Für ihn ist es nun wichtig, einen "guten Übergang bei der BEA" zu schaffen, sagte Middeldorf, der dementsprechend kaum Zeit finden dürfte, seinen Wahlsieg zu feiern.

Und Feierlichkeiten stehen auch bei Josef Neumann und Arne Moritz nicht auf dem Programm. Sowohl der Sozialdemokrat, als auch der CDU-Mann nehmen am heutigen Dienstag an den ersten Treffen ihrer Fraktionen im neuen Landtag teil. Darüber hinaus werden in den kommenden Tagen die politischen Zuständigkeiten innerhalb der Parteien verteilt.

Josef Neumann kündigte in diesem Zusammenhang an, wie schon in der vergangenen Legislaturperiode wieder Aufgaben in den Ausschüssen für Arbeit, Gesundheit und Soziales sowie im Ausschuss für Europa und Eine Welt übernehmen zu wollen. Arne Moritz möchte sich hingegen im Verkehrsausschuss sowie im Petitionsausschuss einbringen.

(RP)
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