Solingen Das eigene Häuschen ist sehr gefragt

Solingen · Bei der Immobilienausstellung der Stadt-Sparkasse geht der Trend bei Jüngeren zum Eigenheim.

"Die Leute standen im Foyer, bevor wir überhaupt geöffnet hatten. Sie wollten als erste die Exposés bekommen", berichtet Katharina Emons. Die Organisatorin der 47. Immobilienausstellung der Stadt-Sparkasse freut der große Zuspruch natürlich. An vielen Ständen der 20 Aussteller bildeten sich Menschentrauben. Die Zeiten für Immobilienkäufer sind gut, denn so günstig wie jetzt waren Darlehen selten. Das merkt auch Helmut Rockel vom Immobilienmanagement der Stadt: "Im letzten Jahr sind viele Grundstücke weggegangen." Die Stadt bietet jetzt zehn neue Grundstücke am Siefen in Wald an.

"Das eigene Häuschen ist gefragt", sagt Andreas Hopf von der Stadt-Sparkasse. Wegen der niedrigen Zinsen auf Guthaben und Darlehen entscheiden sich Bürger, die früher eher nach einer Wohnung gesucht hätten, gleich für das Eigenheim, so Hopf. Das bestätigt Hans Buchs, Geschäftsführer von M-Quadrat Immobilien. Wegen hoher Nebenkosten und komplizierter Finanzierung durch Banken bei Wohnungen entschieden sich die Käufer eher für Häuser.

Wenn noch Wohnungen nachgefragt und verkauft werden, "dann altengerecht", so Buchs. Es sei immer häufiger zu beobachten, dass Bürger ihre Häuser verkaufen und sich für eine altengerechte Wohnung entscheiden. Dies hat auch Andreas Hopf festgestellt: Menschen, deren Kinder ausgezogen sind, passen ihre Wohnverhältnisse daran an. Häufig sollen solche Wohnungen mit Blick aufs Alter ebenerdig sein oder in Häusern mit Aufzug, wie Angela Groß und Claudia Lüneberg von Olaf Jansen Immobilien berichten. Zum Teil erwirbt man bereits jetzt eine Wohnung mit der Perspektive, sie später selbst zu nutzen, berichtet Mark Wittenbruch von der Baufinanzierung der Stadt-Sparkasse. Ein weiterer Trend ist der Erwerb einer zweiten und dritten Immobilie als Kapitalanlage.

Begehrte Wohnlagen sind die in der Nähe zur Autobahn: "Gräfrath und Ohligs, da würde am liebsten jeder hin", sagt Hans Buchs von M-Quadrat Immobilien. Die Stadt-Sparkasse sieht neben Ohligs für Aufderhöhe große Nachfrage. Aus dem Umland interessieren sich vor allem Menschen aus Düsseldorf und Köln für Solingen als künftigen Wohnort.

Beim Erwerb eines gebrauchten Hauses müssen Interessenten auch dessen Heizkosten im Auge behalten. Das von der Stadt koordinierte So.Ko (Solinger Kompetenznetz für Ihre Gebäudemodernisierung) berät Interessenten und Eigentümer, was an Dach, Fenstern, Wänden und Heizungsanlage eines Hauses getan werden kann. "Wir betrachten das Haus als Ganzes", erklärt Geschäftsführerin Birte Viétor. Sie koordiniert das So.Ko als Zusammenschluss von 14 Solinger Handwerkern, Architekten, Ingenieuren, Planern und Energieberatern.

(bjd)
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