Solingen Café Q belebt "toten Winkel" der Innenstadt

Solingen · Am Entenpfuhl betreibt Gabi Quittmann seit Jahresbeginn das "Café Q" - und hat bereits viele Stammgäste gewonnen.

 Gabi Quittmann serviert am Entenpfuhl Kaffee zum Frühstück oder Kuchen - aber auch rustikale Speisen als Mittagstisch.

Gabi Quittmann serviert am Entenpfuhl Kaffee zum Frühstück oder Kuchen - aber auch rustikale Speisen als Mittagstisch.

Foto: Stephan Köhlen

Die Sonnenstrahlen fallen über die breite Schaufensterfront ins Innere des in warmen Farben gestrichenen Raumes und spenden somit auch den Orchideen auf der Fensterbank Licht. "Hier fällt ganztags Licht ins Café - und wenn es wärmer wird, können wir die Terrassenmöbel rausstellen", lobt Gabi Quittmann den Standort ihrer neuen beruflichen Heimat. Mitte Januar eröffnete die 49-Jährige am Entenpfuhl das "Café Q", in Anlehnung an ihren Nachnamen. "Das wird gut angenommen", freut sich die erfahrene Gastronomin, die einst unter anderem beim "Wienerwald" sowie im Karstadt-Restaurant, aber auch im Ausland arbeitete und das "Café Merlin" in Schaberg betrieb.

Zuletzt bewirtete sie die Gäste Luftlinie hundert Meter weit entfernt im Café Gloria an der evangelischen Stadtkirche. Im vergangenen Jahr machte sich die Solingerin auf die Suche nach einem neuen Ladenlokal. "Ich wollte wieder selber etwas machen", erklärt Quittmann - und fündig wurde sie in der seit Jahren leerstehenden Immobilie am Entenpfuhl. Die zieht inzwischen Gäste zum Frühstück, Mittagessen und nachmittäglichen Kaffeetrinken an.

In der Vitrine auf der rustikalen Bar, die Quittmanns Ehemann aus Holzpaletten zimmerte, warten einige Torten darauf, angeschnitten zu werden. Aber auch Liebhaber von Herzhaftem sollen auf ihre Kosten kommen - Reibekuchen, Quiche und Omelettes stehen genauso auf der Speisekarte wie klassische Eintopfgerichte für den Mittagstisch. "Was Bergisches", sagt Quittmann. In der Küche stehen ihre Schwester und eine Freundin, während der Klang angeregter Unterhaltungen den Gastraum erfüllt.

"Einen sehr guten Eindruck" habe sie vom Café Q, urteilt Giesela Jahn, die sich regelmäßig mit einer Clique von Freundinnen zum gemeinsamen Frühstück trifft. "Ich kenne die Betreiberin noch aus dem Café Gloria", verrät sie. "Service und Ambiente, alles gefällt uns", ergänzt Karin Gabler. Mittlerweile habe sich schon ein gewisser Stamm an Gästen gebildet, berichtet Gabi Quittmann, die auch die Lage durchaus positiv bewertet: "Die Gegend ist belebter, als man denkt." Schließlich gebe es überall Parkplätze. Und auch eine gewisse Laufkundschaft könne das Café bedienen.

Die Situation der unteren Hauptstraße beurteilt sie indes nüchtern: "Es wird dort nichts passieren, was Gastronomie angeht, da gehen große Betriebe nicht hin." Ein Schlüssel zur Aufwertung der tristen Umgebung sei hingegen oft das Engagement der Eigentümer. In dieser Hinsicht habe sie großes Glück gehabt: "Unsere Vermieterin hier am Entenpfuhl ist uns extrem entgegengekommen". Fliesen, Toiletten, Elektronik - alles habe die Immobilienbesitzerin erneuern lassen. Und weil der Vermietern auch noch ein kleiner Laden in unmittelbarer Nachbarschaft zum Café gehört, konnte Quittmann ihren Gastronomiebetrieb sogar um einen Gesellschaftsraum für geschlossene Veranstaltungen erweitern.

(ied)
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