Solingen Bunter Musikmix begeistert die Zuhörer

Solingen · Zum Abschluss der Reihe "Viertelklang" gaben sich Musiker sämtlicher Richtungen in Wald die Klinke in die Hand.

 Das Trio "Meschuggene Mischpoche" aus Wuppertal spielte in der Evangelischen Kirche am Walder Kirchplatz.

Das Trio "Meschuggene Mischpoche" aus Wuppertal spielte in der Evangelischen Kirche am Walder Kirchplatz.

Foto: Stephan Köhlen

Was den Zuhörern während der ersten Takte noch ein wenig fremd daherkam, entpuppte sich wenige Momente später als überaus vertrautes Liedgut - und erntete den frenetischen Applaus des Publikums: Das Duo "Jadouze", bestehend aus Gitarrist Roberto Nagy und Sängerin Petra Corban, traf im Walder Kotten mit raffinierten Versionen bekannter Hits den Nerv des Publikums. Da wurde aus "Can´t buy me love" von den Beatles eine entspannte Jazz-Nummer oder aus "Black Night" von Deep Purple ein Folksong. "Wir wünschen euch einen schönen Abend mit den Bands, die noch kommen", verabschiedete sich Nagy von den Zuhörern, die auf Bänken zwischen Maschinen und Pfeilern Platz genommen hatten: Bei der vierten Auflage der Konzertreihe "Viertelklang" gaben sich am Samstagabend an fünf verschiedenen Schauplätzen in Wald insgesamt 20 Musikgruppen und Solisten die Klinke in die Hand - und jede davon hatte eine halbe Stunde Zeit, die Herzen des Publikums zu erobern.

"Bei mir kribbelt es schon", gestand Schlagzeuger Michael Krautstein kurz vor seinem Auftritt mit der New-Folk-Gruppe "Timber Spell", ebenfalls im Walder Kotten. Mit Bändchen am Handgelenk und dem Veranstaltungsflyer in der Hand wandelten gut gelaunte Solinger von einem Konzertstandort zum anderen. "Viertelklang" - der Titel der Reihe steht nicht nur für Notenwerte in der Musik, sondern auch für die Umgebung, in der Musiker aller Couleur, von Jazz über Rock bis zu Klassik, ihre Zuhörer begeisterten: Denn das Musikereignis ist stets auf ein Viertel innerhalb einer Stadt begrenzt. Nachdem in den Vorjahren Burg und Gräfrath für einen Abend Musikfreunde aus Solingen und Umgebung verwöhnt hatten, war nun das "Wauler Dorp" an der Reihe.

Neben dem Walder Kotten bewunderten die Besucher die Auftritte von Künstlern aus dem Bergischen Land in der katholischen Kirche St. Katharina, dem evangelischen Gotteshaus im Rundling, der Buchhandlung Bücherwald und in der Aula der Friedrich-Albert-Lange-Gesamtschule. In letzterer eröffnete Bürgermeister Carsten Voigt (CDU) am frühen Abend die Veranstaltung. Ihm folgte der lässige Auftritt der Velberter Gruppe "Coda Club". Die brachte mit funkigen Gitarrenklängen, markanten Basslinien und verträumten Trompetensoli - unterstützt von Sängerin Caroline Schneider - die Zuhörer zum Mitwippen. Zu denen gehörte auch Michael Geis, der mit mehreren Bekannten durch den Stadtteil zog. "Das ist eine ganz feine Idee", lobte er die Veranstaltung. Vor allem auf das Keyboard- und Bläser-Duett "Electric concert unit" war er gespannt. "Klassische Musik mit Modernem zu verbinden ist eine spannende Sache", urteilte er, während er von einem Schauplatz zum nächsten ging.

"Die Mischung wurde gut angenommen", freute sich am Ende des Abends auch Dr. Vera Franke vom Kulturmanagement und lobte zugleich den Zusammenhalt unter den Musikern: "Sie haben sich gegenseitig unterstützt und auch neue Kontakte zu den Gastgebern an den verschiedenen Veranstaltungsorten geknüpft." Vier Mal war das vom Land geförderte "Viertelklang" inzwischen in der Klingenstadt zu Gast. Und die Chancen auf eine fünfte Auflage stehen nicht schlecht: "Die Anträge sind in der Pipeline", sagte Franke. Als nächster Schauplatz ist Ohligs im Gespräch.

(RP)
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