Solingen Bunte Schaltkästen werben für das Kunstmuseum

Der Name als Zeichen, das haben die alten Lateiner mit der Redensart "Nomen est omen" gemeint. Für Sebastian Malermann trifft das haargenau zu, der Chef der Solinger Firma "Farbfabrik 24" ist einer der gefragtesten Graffiti-Künstler der Region, seine Werke sind an vielen Stellen in der Klingenstadt zu sehen, und jetzt auch an der Einmündung Dycker Feld in die Wuppertaler Straße. "Als die Bezirksvertretung Gräfrath nach langer Beratung den Auftrag zur Bemalung der drei Schaltkästen am Kunstmuseum vergeben konnte, war Malermann natürlich die erste Wahl", sagte Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer. Gestern wurden die drei gestalteten Kästen vorgestellt, alle Teilnehmer der Präsentation waren begeistert von dem Ergebnis der Sprayaktion. Malermann hatte die Silhouette des Kunstmuseums in dem alten Gräfrather Rathaus auf die Schaltkästen gesprayt. "Ein Kasten enthält moderne Glasfasertechnik, der mittlere dient der Technik der Lichtzeichenanlage", sagte Tobias Ziemann von den Technischen Betrieben. "Und den rechten Schaltschrank haben die SWS Netze belegt", teilte Britta Dahlmann von den Stadtwerken mit. "Von Wuppertal kommend sehen die Autofahrer also das Museum erst gemalt und gleich darauf taucht der große Bau auf, das ist ein schöner, visueller Doppeleffekt und Werbung für unser Museum", sagte Museumsdirektor Dr. Rolf Jessewitsch, der sich über den zusätzlichen Effekt für das Kunstmuseum freut. Der Künstler hat das große Bild komplett mit seinen Spraydosen gestaltet, dazu auch mit Schutzlack wetterfest gemacht. "Ich hoffe natürlich, dass es nicht übermalt wird, aber ich vertraue auf den Ehrenkodex unter den Sprayern, niemand zerstört das Werk eines Kollegen", meinte Malermann. Finanziert wurde dies durch die freien Mittel der Bezirksvertretung. "Die Ausgabe hat sich gelohnt, denn das Bild ist ein echter Hingucker", freute sich der Bezirksbürgermeister, der weitere Aktionen der Bezirksvertretung zugunsten des Museums ankündigte. "Es muss dringend etwas an der Landschaftsgestaltung rund um das alte Rathaus geschehen, die Natur wuchert dort unkontrolliert."

Bald wird wohl auch Sebastian Malermann wieder nach Gräfrath kommen, denn in kurzem Abstand von den bemalten Kästen steht noch ein grauer, unansehnlicher Schaltkasten. "Das können wir im Interesse des Museums nicht lange so lassen", meinte Jessewitsch. Ebenso sind die Rückseiten der bemalten Kästen noch grau in grau, auch da wird der Künstler wohl noch einmal Hand anlegen müssen, damit auch in Richtung Parkplatz Kunst noch vor dem Betreten des Museums zu sehen ist.

(wgu)
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