Solingen Bunte Bänder, Windspiele und Schlagzeuger

Solingen · Unter dem Motto "Das fünfte Element" laden die Bergischen Symphoniker am kommenden Dienstag um 20 Uhr zum Philharmonischen Konzert in den Konzertsaal ein. Ein außergewöhnliches Stück und Klangerlebnis erwartet die Zuhörer zum Auftakt: "From me flows what you call time" für fünf Schlagzeuger und Orchester von Tôru Takemitsu. Bunte Bänder werden - laut Partitur - die Bühne schmücken. Mit ihnen werden Windspiele zum Klingen gebracht. Die Farben der Bänder entsprechen denen der tibetischen Flagge. Jeder Solist trägt eine der Farben der Elemente. Fünf Elemente, fünf Schlagzeuger, fünf Bänder und auch die Musik beherrscht ein Fünftonelement. Das Schlagwerk der fünf Solisten ist äußerst vielfältig. Die aus der Symphonik bekannten Instrumente wie Pauke, Marimbaphon und Glockenspiel treffen in dem meditativen Stück auf japanische Klangschalen, thailändische und chinesische Gongs, eine karibische Steeldrum, pakistanische Noah Flocken und afrikanische Long Drums.

Die Solisten des Stücks bilden die "Time Percussion Group", die sich aus fünf Schlagzeugern aus fünf verschiedenen nordrhein-westfälischen Orchestern zusammensetzt. Die Bergischen Symphoniker sind in der Gruppe durch Oliver Hudec vertreten.

Es folgt das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 24 c-Moll KV 491 von Wolfgang Amadeus Mozart. Mozart hat mit diesem vorwiegend dramatischen Konzert die Verpflichtung der Musik an Unterhaltungsideale endgültig überwunden und erobert damit eine eigene künstlerische Freiheit. Auf diese Weise gehört das Konzert KV 491 zu den Wegbereitern kommender musikalischer Epochen.

Solistin des Konzerts ist Silke Avenhaus, die seit Jahren Publikum und Kritik mit ihrem Künstlertum, zupackenden Interpretationen, Entdeckungsfreude und sorgfältiger Planung durchdachter Programme überzeugt. Avenhaus lehrt als Honorarprofessorin an der Hochschule für Musik München und ist regelmäßig Dozentin bei der Villa Musica. Die Vermittlung klassischer Musik an ein neues Publikum ist für die Musikerin ein besonderes Anliegen, sei es mit Hörbüchern für Kinder, Gesprächskonzerten und Workshops.

Nach der Pause werden die Symphoniker die leidenschaftliche Symphonie Nr. 6 von Karl Amadeus Hartmann spielen. Nach dem Posaune- und Kompositionsstudium zog sich Hartmann frühzeitig aus der Öffentlichkeit als "entarteter" Musiker während des Nationalsozialismus zurück. Alle seine in dieser Zeit entstandenen Werke zog der Komponist später zurück und tilgte die politischen Widmungen, um sie wegen der veränderten politischen Situation umzugestalten. Wie schon in früheren Kompositionen lässt Hartmann auch in seiner Symphonie Nr. 6 jazzige Elemente einfließen.

(mit)
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