Solingen Bund soll Hallenbad-Neubau fördern

Solingen · Die Stadt Solingen bemüht sich um die Aufnahme in ein Bundesprogramm, das Kommunen in Haushaltsnotlage bei der Sanierung von Sportstätten mit Zuschüssen unterstützt. Das 40 Jahre alte Bad am Vogelsang erfüllt alle Kriterien.

Die Hängepartie um die Zukunft des Hallenbads Vogelsang könnte einen unerwarteten Schub bekommen. Die Solinger Bädergesellschaft spekuliert darauf, Fördermittel aus dem Bundesprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" zu bekommen, um den Neubau des 40 Jahre alten Schwimmbades anzustoßen. Nach Vorberatungen im Beteiligungs-, im Sport- und Hauptausschuss soll am Donnerstag, 12. November, der Rat den Projektantrag absegnen.

Vor allem in CDU-Kreisen wird der Vorstoß begrüßt, schließlich haben sich die Solinger Christdemokraten schon früh gegen eine Sanierung und für einen Neubau als Ersatz ausgesprochen. "Es ist klasse, dass die Verwaltung die Möglichkeit dieser Förderung gefunden hat", sagt der sportpolitische Sprecher Frank Schütz.

Nach der Explosion der ursprünglich geschätzten Kosten auf 5,5 Millionen Euro für eine Teilsanierung ist der von der SPD angestoßene Mehrheitsbeschluss nicht mehr weiter verfolgt worden. Stattdessen wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, dass die Sanierungsvarianten und deren jeweilige Kosten aufzeigen soll. Untersucht werden eine kleine Sanierung sowie eine Teilsanierung, eine Kernsanierung mit dem Rückbau bis zum Rohbau und zwei Varianten eines Neubaus.

"Es steht außer Frage, dass ein Neubau das Beste wäre - wenn das Geld zur Verfügung steht", sagt Ernst Lauterjung. Der Sportausschuss-Vorsitzende hofft daher auf große Unterstützung aus der Politik und der Verwaltung, damit die Frist eingehalten werden kann. Projektvorschläge mit Ratsbeschluss müssen bis zum 13. November beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt-, und Raumforschung eingegangen sein.

Das Bundesprogramm mit einem Gesamtvolumen von 140 Millionen Euro ist gedacht für Kommunen in einer Haushaltsnotlage. Die Förderquote könnte bis zu 90 Prozent betragen. "Selbst wenn es am Ende nur 50 Prozent wären, würde es uns helfen", sagt Lauterjung. Tatsächlich erfüllt das Hallenbad Vogelsang alle Kriterien der Ausschreibung in der Sparte "Sportstätten", auch wenn ein Ersatzneubau nur in Ausnahmefällen als förderfähig eingestuft wird. Dies könne nur gelten, wenn dies im Vergleich zur Sanierung die wirtschaftlichere Variante sei, heißt es in dem Projektaufruf. "Das Neubau-Modell rechnet sich in jedem Fall, alleine weil damit die jährliche Unterdeckung von 1,2 Millionen Euro deutlich reduziert werden kann", findet Frank Schütz.

Es herrscht Einigkeit darüber, dass die Verwaltung beauftragt werden soll, den Projektantrag mit den entsprechenden Anlagen vorzubereiten und fristgerecht einzureichen. Lauterjung wie Schütz erwarten mögliche Streitpunkte erst, wenn es nach einer möglichen Genehmigung der Fördermittel und der Vorlage der Ergebnisse aus dem Gutachten in die nächste Planungsphase geht.

(RP)
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