Wermelskirchen Neue Haftmittel-Flecken in der Schuberthalle

Wermelskirchen · Badminton-Spieler bemängeln erneute Bodenverschmutzungen. Die entstehen durch selbsthaftende Handbälle.

 Dieses Foto wurde am Sonntag in der Schuberthalle aufgenommen. Es ist deutlich zu sehen: Auch die neuen Handbälle hinterlassen Spuren.

Dieses Foto wurde am Sonntag in der Schuberthalle aufgenommen. Es ist deutlich zu sehen: Auch die neuen Handbälle hinterlassen Spuren.

Foto: Seidenberg

In die Diskussionen um die Nutzung von Haftmitteln in den Wermelskirchener Sporthallen schaltet sich neben Handballern und Stadtverwaltung nun noch ein weiterer Beteiligter ein. Norbert Seidenberg, Abteilungsleiter Badminton des Ski-Clubs, wandte sich an unsere Redaktion. Der Grund: Am Sonntag hat er neue Flecken auf dem Boden der Schuberthalle entdeckt. Die Nutzung von Haftmitteln hatte die Stadt den Vereinen untersagt. "Für mich ist unverständlich, dass dies von Handballern in der Sporthalle Schubertstraße ignoriert wird", ärgert sich Seidenberg.

Der Hintergrund: Bei einer Testphase mit hellem, wasserlöslichem Haftmittel hatte sich 2017 herausgestellt, dass die anschließend nötige Reinigung die Versiegelung der Hallenböden angreift und beschädigt. In der Folge sprach Robert Pap, Sachgebietsleiter Gebäudewirtschaft bei der Stadt, im Dezember ein Haftmittel-Verbot für die Hallen aus. Zwischen Vereinen und Stadt besteht diesbezüglich noch Klärungsbedarf - laut Vereinen war von einem solchen Verbot bis Anfang Januar nie die Rede. Umso verärgerter waren TuS und HCW, als die Stadtverwaltung sie für jeweils zwei Wochen aus den Hallen aussperrte. Damit sollte die fortschreitende Haftmittel-Nutzung sanktioniert werden, die die Handballer aber bestreiten.

Jetzt, nach Ablauf der Sperre, meldet sich Seidenberg zu Wort: "Anfang Januar wurde eine Hallenreinigung durchgeführt. Aktuell sind indes wieder neue Harzflecken auf dem Boden vorzufinden." Das ärgert ihn und die anderen Badminton-Spieler. Die Flecken machen den Boden stumpf, "das ist für unsere Badminton-Sportler mit einem hohen Verletzungsrisiko verbunden." Es gebe Tage, an denen im Bereich der Handball-Tore nicht trainiert werden könne. Auch die Gastmannschaften würden den verschmutzten Boden bemängeln. "Für unseren Verein ist es selbstverständlich, dass wir Dreck entfernen, wenn wir welchen verursachen. Eine solche Denkweise leben offensichtlich nicht alle Vereine", sagt Seidenberg.

Unsere Redaktion hat bei Stadtverwaltung und Stadtsportbund nachgehakt. Die Erklärung für die neuen Flecken: Die Handballer haben zuletzt in Absprache mit der Stadt sogenannte selbsthaftende Bälle genutzt. "Wir befinden uns momentan in einer Testphase", sagt Pap dazu. Die Handballer dürfen kein klassisches Haftmittel benutzen, es werden derzeit nur die neuen Bälle ausprobiert. "Uns hat auch überrascht, dass die neuen Bälle Spuren hinterlassen", sagt Klaus Junge, Vorsitzender des Stadtsportbundes. Die Handballer hätten die Flecken nicht unbedingt sehen können, da diese erst gut erkennbar seien, wenn über Nacht Staub daran kleben bleibe. "Jetzt muss geklärt werden, ob sich die Reinigung der neuen Rückstände besser mit der Versiegelung des Bodens verträgt", sagt Pap. Falls ja, dürfen die Handballer die selbsthaftenden Bälle zukünftig weiternutzen. "Wenn nicht, bleibt als Lösung eigentlich nur eine neue, unempfindlichere Versiegelung des Bodens", sagt Junge. Die würde die Stadt allerdings rund 30.000 Euro kosten.

(kron)
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