Solingen "Bürger ins Boot holen"

Solingen · Herr Schulz, wann spricht die Bürgerinitiative mit Bezirksvorsteherin Birgit Zeier, um eine Lösung im Namensstreit zu finden?

Schulz Wir haben schon miteinander telefoniert und werden uns in Kürze zusammensetzen. Ich habe vorgeschlagen, das unter der Moderation des Oberbürgermeisters als neutrale Instanz zu machen. Das entspricht auch den Vorstellungen des Walder Ex-Bezirksvorstehers Dr. Hans-Joachim Müller Stöver.

Sind die Fronten denn so verhärtet?

Schulz Wir sind an einer gemeinsamen Lösung interessiert. Aber das Bürgerbegehren ist noch nicht vom Tisch. Wer einen Kompromiss will, sollte doch erst einmal Gespräche führen und dann das gemeinsame Ergebnis präsentieren. Mit dem Vorschlag des Walder Marktplatzes ist der Weg doch schon vorgegeben. Und wieder wurde der Bürger daran nicht beteiligt.

Könnten Sie sich denn mit der Umbenennung des Hindenburgplatzes in Walder Marktplatz anfreunden?

Schulz Mein Eindruck ist, dass das nach wie vor auf Ablehnung stößt. Die Mehrheit der Bürger möchte, dass alles so bleibt, wie es ist. Das haben wir aus unseren Gesprächen erfahren, und das zeigen die zahlreichen Leserbriefe und die Proteste der Walder.

Wie ist die Position der Bürgerinitiative?

Schulz Wir sind Fürsprecher der Walder Bürger.

Was schlagen Sie denn vor?

Schulz In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 26. April sollte der Beschluss einer Namensänderung in Pina-Bausch-Platz ersatzlos zurückgenommen werden. Eine Entscheidung über einen neuen Namen für den Hindenburgplatz sollte dann aber noch nicht getroffen werden. Dazu sollte der Bürger mit ins Boot geholt werden. Ein neuer Name sollte in Wald sachlich, offen und ehrlich diskutiert werden, um dann zu einer Lösung im Sinne der Bürger zu kommen.

Im städtischen Sparpaket steht die Schließung des Stadtsaals, des Hallenbads Vogelsang und andere richtungsweisende Entscheidungen. Doch eine Bürgerinitiative in Wald focussiert sich auf den Streit um den Namen eines großen Platzes, der zum Teil für den Wochenmarkt und hauptsächlich als Parkplatz genutzt wird. Setzt die Initiative die falschen Akzente?

Schulz Der Stadtsaal ist ja nicht Teil unseres Begehrens. Das heißt aber nicht, dass dort nichts aus der Bürgerschaft passiert. Es gibt ja Bemühungen eines Fördervereins Stadtsaal, die sich entsprechend darum kümmern.

Günter Tewes führte die Gespräche mit Birgit Zeier und Lars Schulz.

(RP)
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