Solingen Betrug: 24-Jähriger soll 153.000 Euro ergaunert haben

Solingen · Gewerbsmäßiger Betrug: So lautet der Anklagevorwurf gegen einen Wuppertaler, der die Jobcenter in Solingen und Wuppertal durch die Abrechnung nicht geleisteter Nachhilfestunden betrogen haben soll. Mehr als 153.000 Euro soll der 24-jährige Kurde zu Unrecht vereinnahmt haben.

Vor dem Wuppertaler Landgericht erzählte der Inhaber einer Nachhilfeschule, wie es zu den betrügerischen Abrechnungen von Nachhilfestunden gekommen sei. Auf der Suche nach Ausbildungsmöglichkeiten für sich selbst sei er auf Informationen zum "Bildungspaket" gestoßen. Grundlage für die dort gezahlten Pauschalen sind die gesetzlich geregelten Leistungen. Demzufolge werden die Kosten für den Nachhilfeunterricht lernschwacher Schüler übernommen.

Dem Angeklagten schien das eine brauchbare Lösung zu sein. Schließlich hatte er insgesamt vier Filialen seiner Nachhilfeschule in Solingen und Wuppertal. "Und dann hat das mit den Geldzahlungen begonnen", sprach der Angeklagte über eine dubiose Geschäftspraxis, bei der den potentiellen Nachhilfeschülern zwischenzeitlich bis zu 300 Euro gezahlt worden seien, um sie zur Teilnahme am staatlich geförderten Unterricht zu bewegen. Mit dem Jobcenter abgerechnet wurden die Leistungen durch Stundenpläne, die zusammen mit den entsprechenden Rechnung dort eingereicht worden seien. "Das man dort keine genaueren Nachweise verlangt hat, habe ich ausgenutzt", räumte der Angeklagte ein. Als er von Kontrollen bei anderen Instituten gehört hatte, habe er schließlich damit begonnen, die eigenen Unterlagen zu fälschen.

(RP)
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