Solingen Barbara Grotkamp-Schepers im Klingenmuseum verabschiedet

Solingen · Die Menschenschlange war lang, die sich vorm Stiftersaal des Deutschen Klingenmuseums eingefunden hatte, um die langjährige Leiterin Dr. Barbara Grotkamp-Schepers in den Ruhestand zu verabschieden, aber auch, um die 25 erfolgreichen Jahre zu feiern, die das Museum in diesem Jahr im Klosterhof vollendet hat.

 Die langjährige Leiterin des Klingenmuseums, Dr. Barbara Grotkamp-Schepers, verabschiedete sich in den Ruhestand.

Die langjährige Leiterin des Klingenmuseums, Dr. Barbara Grotkamp-Schepers, verabschiedete sich in den Ruhestand.

Foto: Stephan Köhlen

Zunächst war das Museum im alten Gräfrather Rathaus untergebracht, wo es sich schon gänzlich der Erhaltung und Sammlung von Klingen widmete. "Doch es war in die Jahre gekommen", sagte Franz Haug, Vorsitzender der "Freunde des Deutschen Klingenmuseums" während seiner Ansprache. Die Diskussion über das marode Kloster in den 1970er Jahren gab neue Impulse und 1985 war dann der Weg frei, das Gebäude zu renovieren und für die Belange des Klingenmuseums einzurichten. "Baubeginn war 1987, zwei Jahre später wurde Richtfest gefeiert", erzählte Haug.

Das Klingenmuseum konnte am 6. Juli 1991 im Beisein von Johannes Rau schließlich eröffnet werden. Bereits seit November 1986 mit dabei ist Dr. Barbara Grotkamp-Schepers, die zunächst nur befristete Arbeitsverträge als Kunsthistorikerin bekam, doch dann die Leitung übernehmen durfte. Ihr Abitur machte sie in Essen, ihr Studium der Kunstgeschichte in Heidelberg. In all den Jahren hat sie unzählige Ausstellungen, Museumsfeste und Messen organisiert. "Du hast das Museum in deiner Amtszeit zu einem Juwel gemacht", betonte Franz Haug.

Kulturdezernentin Dagmar Becker erinnerte an die erste Ausstellung, die Barbara Grotkamp-Schepers auf die Beine stellte: "Sie hieß 'Aggression im Schmuck' und zeigte, dass hier neue Ideen kamen." Gerührt nahm Barbara Grotkamp-Schepers die guten Wünsche und netten Aufmerksamkeiten entgegen. "Ich fühle mich sehr gemischt", gab sie zu, "zum einen voller Freude und Erleichterung, aber auch voller Trauer." In den vergangenen Wochen habe sie sich überlegt, was Museumsarbeit ausmache und eine Flasche gefunden als Symbol. "Das ist dokumentenechte Pelikantinte", verriet sie. Die Flasche sei halb voll gewesen, als sie vor 25 Jahren in diesen Räumen angefangen habe. Jetzt sei sie fast leer. Mit dieser Tinte werden Einträge ins Inventarbuch gemacht. "Lange Perspektiven braucht es in der Museumsarbeit", betonte Barbara Grotkamp-Schepers, die ihr Amt als Museumsleiterin mit Freude an Dr. Isabell Immel übergab. Und sie wünschte ihrer Nachfolgerin: "Spaß an der Arbeit, Kraft und Fortune." Nun kann sie ihr Buch über "Asiatische Blankwaffen" fertig schreiben und sich an dem Magnolienbaum freuen, den sie vom Mitarbeiterteam des Klingenmuseums geschenkt bekam. "Damit Sie immer an uns denken", erklärte Isabell Immel. Mit einem Versprechen schloss Barbara Grotkamp-Schepers ihre Dankesrede ab: "Es heißt zwar Adieu, aber ich sage Auf Wiedersehen."

(sue)
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