Solingen Bahn: Müngstener Brücke ist standsicher

Solingen · Die Müngstener Brücke ist standsicher – auch in der Zukunft. Und es gibt keine Einschränkungen für das Überfahren von Zügen auf Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke: "Die Brücke war nicht gesperrt und wird nicht gesperrt", erklärte Montagabend Hans Günter Gewehr von der Bahn-Tochter DB Netz im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität.

Der Müngstener Brückenpark in Bildern
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Die Müngstener Brücke ist standsicher — auch in der Zukunft. Und es gibt keine Einschränkungen für das Überfahren von Zügen auf Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke: "Die Brücke war nicht gesperrt und wird nicht gesperrt", erklärte Montagabend Hans Günter Gewehr von der Bahn-Tochter DB Netz im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität.

Der Bauingenieur schränkte indes ein: "Wie lange die Standsicherheit gewährleistet ist, und wann über 110 Jahre alter Stahl an seine Ermüdungsgrenze stößt, das weiß keiner." Derzeit könne man aber "entspannt über die Brücke fahren".

Die Müngstener Brücke werde Jahr für Jahr gutachterlich untersucht: Im Wechsel werden jeweils Bogen, Fahrwerk und Pfeiler werden genau unter die Lupe genommen; in diesem Jahr wird erneut der Bogen untersucht. Vorhaltungen von Ausschussmitgliedern, die Brücke sei optisch in einem schlechten Zustand, konnte Hans Günter Gewehr nicht widersprechen. "Die Optik ist miserabel", gab er zu. Doch werde sich das kaum ändern. Denn ein neuer Anstrich oder das Auftragen von Korrosionsschutz sind nicht vorgesehen. "Dadurch hält der Stahl aber auch nicht länger", sagte Gewehr.

Im Gespräch mit der Morgenpost verdeutlichte der Ingenieur von DB Netz, dass ein Sandstrahlen der Müngstener Brücke und ein neuer Anstrich einen zweistelligen Millionenbetrag kosten würde. Diese Arbeiten dauerten Jahre, zudem müsste dafür die Brücke gesperrt werden. Das sei nicht vorgesehen. Von daher könne es mittelfristig nur um Instandsetzungsarbeiten gehen: "Stück für Stück ausbessern und Schrauben statt Nieten einsetzen", so Gewehr. Und sollte eines Tages die Standsicherheit nicht mehr gegeben seien, müsste man sich "über ein Ersatzbauwerk Gedanken machen". Die denkmalgeschützte Brücke würde dann gesperrt.

Hans Günter Gewehr ließ in der Diskussion auch seine persönliche Meinung mit Blick auf den schön hergerichteten Brückenpark einfließen. Entsprechend könnten bei der Brücke ja auch Investitionen von den bergischen Städten fließen. Das erzürnte den Ersten Beigeordneten Hartmut Hoferichter: "Das kann ja wohl nicht sein, dass wir hier für den Erhalt der Brücke in Mithaftung genommen werden sollen."

Diskutiert wurde im Ausschuss auch über die Suizid-Gefahr, die von der Müngstener Brücke ausgeht. Das Anbringen neuer Brückenkappen, um ein Fangnetz zu installieren, oder das Erhöhen der Geländerpfosten sei mit dem Denkmalschutz nicht vereinbar. Zudem gebe es statische Probleme und es entspreche nicht dem aktuellen Regelwerk für die Brücke. Gewehr: "Der Überbau müsste deshalb komplett neu gemacht werden. Das geht nicht."

(RP)
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