Solingen Am Ende bleibt eine große Dankbarkeit

Solingen · Diagnose Krebs: Für Ehepartner und Familien kann dies zu einer schweren Prüfung werden. Auch hier hilft das Tumorzentrum weiter.

"In unserem Alter zu sterben, ist ja zunächst nichts Ungewöhnliches." Peter Hansen (aus persönlichen Gründen wurde der Name geändert) sieht es nüchtern. Und trotzdem: "Es gab so viele Höhen und Tiefen, dass ich mich oft frage, wie ich so etwas verkraftet habe." Wenn Hansen in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiern kann, wird alles anders sein. Nach fast zehnjähriger Krankengeschichte ist vor rund einem halben Jahr seine Frau gestorben. Krebs lautete die Diagnose. Auch das ist zunächst nichts Ungewöhnliches. Jeder zweite Deutsche erkrankt im Laufe seines Lebens an dieser tückischen Krankheit. Jeder Vierte stirbt daran. Damit ist Krebs die zweithäufigste Todesursache in der Bundesrepublik. Betroffen sind aber nicht nur die Erkrankten. Krebs bedeutet auch oft eine schwere Zeit für Ehepartner und Familie. Ein Beispiel dafür ist Peter Hansen. Er ist auch ein Beispiel für die kompetente und einfühlsame Arbeit des Tumorzentrums Solingen.

Der Blick geht durch das geräumige, geschmackvoll eingerichtete Wohnzimmer, durch die großen Terrassenfenster ins Grüne des Einfamilienhauses im Solinger Norden. "In den letzten eineinhalb Jahren hat sich unser Leben auf diesen Raum konzentriert." Auf dieses Zimmer war der Lebensraum der Eheleute eingeschrumpft. Hier stand das Krankenbett, Hansens Schlaflager waren Sofa und Sessel. "Besonders die Nächte waren oft schlimm." Nur die notwendigen Einkäufe führten Hansen vor die Tür. "Wir haben versucht, das Leben, so gut es ging, weiter gemeinsam zu gestalten." Wichtig war es auch, nicht in ein Loch zu fallen. Trotz intensiver Betreuung der Austherapierten durch Ärzte und Pflegedienst - "die bestens ausgebildeten Damen nannte ich am Schluss Engel" - wurde ein Aufenthalt im Hospiz unvermeidbar. "Meine Frau verstarb dann nach wenigen Tagen", berichtet Hansen über den Tod seiner 79-jährigen Ehefrau im Dezember 2015. "Ihre ausgeprägte Tapferkeit während der langen Zeit des Leidens und Kämpfens habe ich sehr bewundert. Ich vermisse sie nach 53 Ehejahren sehr."

Angefangen hatte alles mit einer Routineuntersuchung Ende 2006, als eine Geschwulst im Unterleib entdeckt wurde. Gleich nach der Diagnose hat das Ehepaar sich beim Tumorzentrum beraten lassen. Mit dieser Einrichtung waren die beiden so zufrieden, dass sie im Lauf der folgenden Leidenszeit immer wieder das Tumorzentrum für weitere Fragen in Anspruch genommen haben. Bei einer sechsstündigen Operation in einer spezialisierten Klinik wurden ein pampelmusengroßer Tumor sowie 84 Lymphknoten entfernt. Eine weitere Geschwulst in der Brust konnte erst sechs Monate später operiert werden, da die geschwächte Patientin sich vom ersten Eingriff erholen musste.

Chemotherapie, medikamentöse Behandlung und Aufenthalt in einer Reha-Klinik folgten. "Danach besserte sich alles deutlich", sagt Hansen. "Ich bin dankbar, dass es noch so lange gut gegangen ist." Der Rückschlag folgte dann 2012. "Bei fünf über den ganzen Körper verteilten Lymphknoten wurde ein Befall festgestellt." Glück im Unglück war es da, dass der ehemalige leitende Angestellte finanziell abgesichert war, denn: "Die Krankenkasse übernahm manche Kosten nicht", berichtet Hansen. Trotz aller Bemühungen stand am Schluss das ärztliche Urteil: austherapiert.

Nachdem nun der Tod als Erlöser eine lange Leidens- und Mitleidensgeschichte beendet hatte, blickt Peter Hansen auf diese Zeit doch mit großer innerer Dankbarkeit zurück. "Im Laufe dieser langen Zeit habe ich viele wunderbare Menschen kennengelernt und ebensolche Erfahrungen machen können." Das gilt für die häusliche Versorgung wie auch für die Einrichtungen, die das Tumorzentrum empfohlen hatte. "Sowohl im Klinikum als auch im Hospiz wurde meine Frau geradezu liebevoll umsorgt." Voll des Lobes ist Hansen über die Arbeit des Tumorzentrums. "Hier haben wir eine hervorragende Beratung erhalten. Wir wurden informiert über bewährte und professionelle Einrichtungen in Solingen, die schnelle Hilfe bereitstellen könnten."

(RP)
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