Solingen Alte Häuser erstrahlen in neuem Glanz

Solingen · Beim Tag der Architektur präsentierten die Baugenossenschaft Eigenheim und ein Architekturbüro zwei sanierte Häuser.

Spätestens Anfang 2016 soll alles fertig sein: Dann sollen die Arbeiten zur gestalterischen, funktionalen und energetischen Sanierung der Mehrfamilienhäuser aus den 1950er-Jahren in der Siedlung an der Eifel- und Spichernstraße abgeschlossen sein - und die in die Jahre gekommenen Gebäude in neuem Glanz erstrahlen.

Wie das aussehen wird, konnten sich die Besucher am Samstagnachmittag bereits ansehen: Zum bundesweiten Tag der Architektur hatten die Baugenossenschaft Eigenheim als Eigentümerin und das Architekturbüro Großkemm und Richard, das die Arbeiten ausführt, zur Besichtigung des bereits abgeschlossenen ersten Bauabschnitts - der beiden zweigeschossigen Gebäude an der Eifelstraße, deren Sanierung bereits Ende vergangenen Jahres beendet wurde - eingeladen.

Und dabei wurde, gerade im Kontrast zu den in Blickweite gelegenen, noch nicht umgebauten Häusern an der Spichernstraße, deutlich, was hier alles getan wurde: Die Glasbausteine an den Treppenaufgängen mussten modernen Fenstern weichen, die rund 30 Jahre alten Fenster wurden gegen moderne, dreifachverglaste ausgetauscht, die Kelleraußenwände abgedichtet sowie Dach, Kellerdecke und Gebäudehülle gedämmt. "Die Gebäudehülle hat jetzt Neubaustandard", sagt Architekt Markus Richard.

Augenscheinlichste Veränderung: Die neue Klinkerriemchen-Fassade und die vorgesetzten, farblich abgesetzten Balkone. "Wenn man ein Haus saniert, ist es wichtig, dass auch die Mieter es als etwas Neues erkennen können. Durch die Gestaltung erreichen wir eine Belebtheit in der Fassade, die nun abwechslungsreich und schön aussieht", so Markus Richard. Balkone seien heute entscheidender Faktor bei der Vermietbarkeit. "Die Gebäude erscheinen jetzt als Neubau", sagt der Architekt. Und das kommt auch bei den Mietern an: "Die sind alle glücklich", sagt Oliver Sloot, Geschäftsführer der Baugenossenschaft Eigenheim.

Rund 700 000 Euro hat die Genossenschaft in die Sanierung der ersten beiden Häuser investiert. An der Spichernstraße werden voraussichtlich noch einmal 1,5 Millionen Euro hinzu kommen. "Die Sanierung zur Instandhaltung war notwendig, dann ist es natürlich sinnvoll, auch energetisch zu sanieren", sagt Oliver Sloot. Zu den Umbaumaßnahmen gehörte auch der Einbau einer neuen Heizanlage, die Wärme wird hier nun durch eine Luftwärmepumpe erzeugt, die bei Spitzenlasten durch einen Gaskessel unterstützt wird. "Wir gehen davon aus, dass sich die reinen Heizkosten durch die Sanierungsmaßnahmen um mindestens 50 Prozent reduzieren werden", erklärt Sloot. Derzeit sei die Nachfrage nach den 32 Wohnungen in der Siedlung so hoch, dass sie freiwerdende Kapazitäten nicht einmal inserieren müssten.

Beim bundesweiten Tag der Architektur, der in diesem Jahr unter dem Motto "Architektur hat Bestand" lief, waren die Gebäude in Merscheid die einzigen in der Klingenstadt, die präsentiert wurden. "Wir finden das Objekt total klasse und sehr gelungen, deshalb haben wir es für den ,Tag der Architektur' vorgeschlagen", sagt Architekt Richard.

(RP)
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