Solingen Abriss des alten Hallenbades in vollem Gang

Solingen · Mitte Januar nächsten Jahres wird das neue Familienbad Vogelsang gebaut. Die Grundsteinlegung erfolgt um Ostern 2018.

 Mit der großen Schere packt sich der Baggerführer einen Stützpfeiler und legt ihn nieder. Der Abriss des Hallenbades an der Straße soll bis spätestens Mitte Januar des neuen Jahres erledigt sein. Fotos: Stephan Köhlen

Mit der großen Schere packt sich der Baggerführer einen Stützpfeiler und legt ihn nieder. Der Abriss des Hallenbades an der Straße soll bis spätestens Mitte Januar des neuen Jahres erledigt sein. Fotos: Stephan Köhlen

Foto: Focher

Vom früheren Lehrschwimmbecken ist nichts mehr zu sehen. Auch der Aufsichtsraum der Schwimmmeister ist bereits Opfer des Abrissbaggers geworden, der sich nach dem Start am Montag Zug um Zug das alte Hallenbad Vogelsang vornimmt. Mit der Abbruchschere greift sich der Bagger einen dicken Stützpfeiler. Ein, zwei Mal angehoben, und schon ist das gut drei Meter hohe Teil aus dem Boden gehoben und wird am Boden zerkleinert.

Das Dach neigt sich leicht, doch das wird erst zum Erdboden geholt, als der Baggerführer die Schere gegen den Greifer austauscht. "Das Bad war sehr gut isoliert", sagte Carsten Grotheer von der beauftragten Abbruchfirma BSG aus Bremen.

 Dämmstoffe werden sorgsam zusammengetragen, auch sie werden recycelt.

Dämmstoffe werden sorgsam zusammengetragen, auch sie werden recycelt.

Foto: Köhlen Stephan

Dachpappe, Metall, Bauschutt, Beton, Kabel - alles, was im 1975 errichteten Hallenbad Vogelsang an der Focher Straße verbaut worden war, wird nun getrennt und in Containern gelagert und abtransportiert. Bevor der Abrissbagger anrollte, wurde das Hallenbad - die "Stöpsel-raus-Party" war am 15. Oktober - bereits entkernt. So weit es geht werden alle Materialien wiederverwertet. "Ein Teil des alten Bauschutts wird zunächst wieder an Ort und Stelle verwendet, bevor die Baugrube für das neue Bad ausgehoben wird", erklärte Grotheer.

Die Geschäftsführerin der Bädergesellschaft, Kirsten Olsen-Buchkremer, und Schwimmmeisterin Cornelia Duhr sind jedenfalls froh über den zügigen Fortschritt des Projektes. "Wir liegen im Zeitplan", sagte Olsen-Buchkremer gestern beim Ortstermin.

 Alle Materialien werden getrennt und der Wiederverwertung zugeführt.

Alle Materialien werden getrennt und der Wiederverwertung zugeführt.

Foto: Köhlen Stephan

Sie geht davon aus, dass Mitte Januar der Abriss erledigt ist und unverzüglich danach mit dem Neubau gestartet wird. "Zunächst steht die Pfahlgründung auf dem Plan. Um Ostern 2018 herum, Ende März/Anfang April, wollen wir den Grundstein für das neue Familienbad legen", so die Chefin der Solinger Bädergesellschaft. Sie weiß schon jetzt: "Das neue Familienbad wird sehr schön, und es wird auch sehr viel Farbe haben."

Gut 13 Monate Bauzeit sind veranschlagt, die Eröffnung des Schwimmbades an der Focher Straße ist "für das erste Quartal 2019" vorgesehen. "Es werden auch Fertigbauteile eingesetzt - das spart Zeit", sagte Olsen-Buchkremer. So werden das große Becken (25 Meter, fünf Bahnen) und auch das Lehrschwimmbecken (12,5 x 8 Meter) nicht mit Fliesen gestaltet, sondern vielmehr mit Edelstahl ausgelegt. Betonfertigteile im Kellergeschoss werden ebenso eingesetzt wie vorgefertigte Teile für den Stahlskelettbau im Erdgeschoss oder die Stahlfassade aus Corten. "Wenn wir keinen harten Winter bekommen und die Entnahme der Bodenproben nach dem Abriss unauffällig ist, werden wir den Zeitplan einhalten", kündigte Kirsten Olsen-Buchkremer an.

Bauen wird das Familienbad die Firma Pellikaan Bauunternehmen Deutschland GmbH, umgesetzt wird das Gestaltungskonzept des Büros Krieger Architekten Ingenieure aus Velbert, das in Solingen sein 250. Schwimmbad baut. Der Neubau besteht aus zwei Teilen, deren Pultdächer sich gegeneinander neigen. Der nördliche Baukörper mit Eingang, Umkleiden und Sanitärbereichen ist kompakt, soll aber durch seine "aufklappende" Form und das verglaste Foyer zur Straße hin einladend wirken.

Im zweiten, südlichen Baukörper befinden sich ein Mehrzweck- und ein Lehrschwimmbecken, zudem der Eltern-Kind Bereich. Zudem ist eine Terrasse zum Park hin vorgelagert. Für den Abriss und den Neubau steht ein Budget von insgesamt neun Millionen Euro zur Verfügung, das nicht überschritten werden darf.

Derweil zieht der Abrissbagger weitere Schneisen ins alte Hallenbad. Das Wetter spielt mit: "Minus zehn Grad oder Schnee wären hinderlich", sagte Carsten Grotheer.

(uwv)
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