Rommerskirchen Zusammen speisen dient der Integration

Rommerskirchen · Im Jugendhaus JUST-in gibt es seit einem halben Jahr ein von Eva Schwarz initiiertes Projekt, bei dem Flüchtlinge und Einheimische gemeinsam kochen und essen. Ein Erfolgsmodell: Es gibt mindestens 30 Stammgäste.

Auf die Idee brachte Eva Schwarz eine Freundin aus Köln im vergangenen Herbst, auf dem Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung. Umgesetzt hat die Eckumerin sie seit Jahresbeginn - und mit dem gemeinsamen Kochen und Essen von Flüchtlingen und Einheimischen einen Volltreffer gelandet. Schließlich kommen Menschen kaum schneller miteinander ins Gespräch, als wenn sie gemeinsam an einem Tisch sitzen und essen. Mindestens 30 Stammgäste können sie und ihr Team jeden letzten Freitag im Monat begrüßen.

Auf den Tisch kommen ausschließlich Speisen aus den Ländern der in Rommerskirchen lebenden Flüchtlinge, wobei die syrische Küche klar an der Spitze liegt, auch wenn jetzt erstmals Spezialitäten aus Indien und Bangla Desh auf der Speisekarte standen. Rechtzeitige Anmeldungen sind nötig, "denn zuvor muss ja für das Essen eingekauft werden", sagt Eva Schwarz. Ausgeguckt wird vorab eine "Chefköchin", die sich dann Helfer für die Küche sucht. Demnächst soll die marokkanische Küche zum Zug kommen, aber auch mexikanisch oder deutsch werde in absehbarer Zeit sicher gekocht werden, versichert Eva Schwarz. Zumindest was das Logo der Veranstaltung angeht, wird es nach dem jetzigen Termin einen Wechsel geben: Eva Schwarz, Wiebke Gless und ihre Mitstreiter firmieren künftig auch offiziell als "Satellit" der in Berlin ansässigen Initiative "Über den Tellerrand", die sich dem "Kochen über Grenzen hinweg" widmet. Auch wenn die "Helfenden Hände" um Thomas Gulentz und die Rommerskirchener Tafel künftig nicht mehr als (Mit-)Träger des gemeinsamen Kochabends fungieren, bleiben sie im Boot: "Wir helfen selbstverständlich weiter mit", sagt Thomas Gulentz, der vergangenen Sommer mit den "Helfenden Händen" die am Gillbach wohl verzweigteste Gruppe von Flüchtlingshelfern ins Leben gerufen hat. Unterstützt wird die Aktion von Eva Schwarz insbesondere durch die Katholische Jugendagentur: Die stellt nicht allein seit Februar das in ihrer Trägerschaft befindliche Jugendhaus "JUST-in" unentgeltlich zur Verfügung, sondern engagiert sich seit Mai auch finanziell für das Projekts. Die Eckumerin hat Kulturmanagement studiert und widmet sich jetzt an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach dem Bereich Steuern und Wirtschaftsmanagement. Seitens der Flüchtlinge agiert Raghed Mahfouz, aus Syrien stammender Ingenieur, als Dolmetscher und Verbindungsmann. Mahfouz plant einen weiteren regelmäßigen Treff unter dem Titel "Die Brücke - The Bridge". Starten wird es bereits am Sonntag, 7. August, im evangelischen Gemeindezentrum am Grünweg. Der von 14 bis 17 Uhr geplante Gesprächskreis ist offen für alle. Kulinarisches ist dabei nicht geplant, Und anders als bei "Über den Tellerrand" sind keine Anmeldungen nötig.

(NGZ)
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