Rommerskirchen Weg frei für die zweite Großtagespflege

Rommerskirchen · Der Zuschuss von knapp 100.000 Euro für eine zweite Großtagespflege in der Gemeinde ist bewilligt. Ihren Betrieb soll die neue Einrichtung am Rommerskirchener "Sonnenhaus" womöglich schon im Herbst aufnehmen.

Die Finanzierung für die zweite Großtagespflege in der Gemeinde ist gesichert, nun kann das Projekt zielgerichtet angegangen werden. 98.000 Euro gibt es vom Land für die nötigen Umbaumaßnahmen an der Giller Straße, wo die neue Großtagespflege dem Familienzentrum "Sonnenhaus" angegliedert werden soll, wenngleich sie sich in der ersten Etage befinden wird - dort, wo einstweilen noch die Caritas eine Beratungsstelle unterhält. Die Gemeinde selbst wird nach Auskunft von Bildungsdezernent Elmar Gasten mit zehn Prozent der Kosten mit im Boot sein.

 Marion Klein setzt auf verschiedene Angebote.

Marion Klein setzt auf verschiedene Angebote.

Foto: A. Baum

Wie in der Butzheimer Begegnungsstätte Alte Schule, wo im November 2015 die erste Großtagespflege startete, sollen dabei drei Tagesmütter bis zu neun Jungen und Mädchen unter drei Jahren betreuen. Angesichts des Rechtsanspruchs und der sich daraufhin noch einmal vergrößernden Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder, die das dritte Lebensjahr noch nicht vollendet haben, fiel im vergangenen Jahr die Grundsatzentscheidung für eine zweite Großtagespflege, wie Gasten sagt.

Die erst 2016 eröffnete Tagesstätte "Gillbach-Wichtel" wird inzwischen zum zweiten Mal erweitert, in anderen Tagesstätten ist dies schon in den Jahren zuvor erfolgt. "Ich freue mich riesig, dass das neue Angebot so gut angenommen wird", sagt Marion Klein, die Leiterin des Kreisjugendamts. Es sei "gut, dass es verschiedene Angebote gibt", betont sie. Die Entscheidung der Gemeinde für eine weitere Großtagespflege "trägt dazu bei, dass diese als gleichwertige Alternative verstanden wird", sagt die Leiterin des Jugendamts.

Auf gar keinen Fall sei eine Großtagespflege oder der Einsatz von Tagesmüttern als "Ersatz" für einen herkömmlichen Betreuungsplatz in einer der Kindertagesstätten zu werten. Eltern, die zu einem solchen Urteil neigten, würden dies erfahrungsgemäß schnell revidieren, wenn sie die Arbeit in einer Großtagespflege tatsächlich kennen lernen, weiß Marion Klein. "Großartig" ist es ihr zufolge, "dass es uns in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde Rommerskirchen immer wieder gelingt, zu guten Lösungen zu kommen. Das klappt ganz hervorragend. Bis jetzt ist hier jedes Kind gut versorgt worden".

Wie Elmar Gasten sagt, soll jetzt zügig die Feinplanung für den nötigen Umbau erfolgen. Er rechnet damit, dass die Arbeiten im Herbst abgeschlossen sein werden, so dass dann die neue Großtagespflege ihren Betrieb aufnehmen kann.

Den Weg für solche Großtagespflegen hatte der Kreisjugendhilfeausschuss 2013 frei gemacht. Nach der Premiere in Jüchen war dann die Großtagespflege in Butzheim die zweite überhaupt im Einzugbereich des zudem für Korschenbroich zuständigen Kreisjugendamts. Die Ansprüche, die an die freiberuflich tätigen Tagesmütter gestellt werden, sind hoch. Die Betreuerinnen werden nach dem so genannten DJI-Curriculum 160 Stunden lang geschult, wobei diese Schulung sich, zum Teil berufsbegleitend, über ein Jahr lang hinziehen kann. Eine Selbstverständlichkeit ist es zudem, dass die angehenden Tagesmütter einen Erste-Hilfe-Kursus für Kleinkinder absolvieren..

(NGZ)
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