Rommerskirchen Volkstrauertrag: Gedenken der Opfer von Krieg und Gewalt

Rommerskirchen · Auch die Kundgebung der Gemeinde zum Volkstrauertag stand gestern im Zeichen der Terroranschläge in Paris. Bürgermeister Martin Mertens nannte sie am Ehrenmal an der rathausstraße einen "feigen Angriff auf das freie Europa" Für alle Demokraten müsse klar sein: "Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir lassen uns unsere Freiheit nicht nehmen", so der Rathauschef.

 Martin Mertens bei seiner Ansprache. Die Eckumer Hobbymusikanten (vorn) spielen an jedem Volkstrauertag.

Martin Mertens bei seiner Ansprache. Die Eckumer Hobbymusikanten (vorn) spielen an jedem Volkstrauertag.

Foto: Georg Salzburg

Zugleich wandte sich gegen eine falsche Verquickung mit der Flüchtlingsfrage: "Wenn wir in diesen Tagen Menschen in unserer Gemeinde aufnehmen, die vor Krieg und Verfolgung fliehen, die Zuflucht in Deutschland suchen, dann sollte uns klar sein, dass diese Menschen genau vor solchen Terroristen fliehen, die in ihrer Heimat rücksichtlos Frauen, Männer, Kinder, ja ganze Familien foltern und ermorden."

Die Gedanken der Rommerskirchener seien "heute bei den Menschen in Frankreich, auch in unserer Partnergemeinde Mouilleron le Captif", so der Bürgermeister. Mertens sprach sich für einen "aufgeklärten Patriotismus" aus und zitierte den Philosophen Baruch de Spinoza: "Friede ist nicht nur Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zur Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit."

Karl Stüber, Präsident des Schützenvereins Widdeshoven-Hoeningen, bezog die Toten von Paris gleichfalls in das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ein. Die Frage nach dem Sinn des Gedenkens beantwortete Stüber unter anderem mit einem jüdischen Sprichwort: "Menschen, die man vergisst, sterben ein zweites Mal."

Neben etlichen Ratsmitgliedern nahmen an der Gedenkfeier Vertreter der Schützenvereine und - bruderschaften teil. In deren Regie liegt die Kundgebung im jährlichen Wechsel, seit sie 1989 auf Initiative des damaligen Ramrather Ortsvorstehers Willi Leuchten begründet wurde.

(S.M.)
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