Rommerskirchen Vereine teilen ihre Zuschüsse selbst auf

Rommerskirchen · In der Bezirkskonferenz am 29. November entscheiden die Bürger über 12.500 Euro Fördergeld für ihre Projekte.

Wenn Ende November viele der 135 eingeladenen Vereinsvertreter zur Bezirkskonferenz der Gemeinde im Ratssaal zusammenkommen, geht es um einen außergewöhnlichen Vorgang: Dann entscheiden die Rommerskirchener Vereine selbst, wer von ihnen wie viel Geld von der Kommune für welche Projekte erhält. Und das geschieht in der Regel einmütig, wie Dezernent Hermann Schnitzler bestätigt: "Wir haben uns bisher noch immer verständigt und fast jedes Mal einstimmige Entscheidungen hinbekommen." Am 29. November stehen knapp 12.500 Euro an Zuschüssen der Gemeinde Rommerskirchen für die drei Bereiche Süd (5100 Euro), Mitte (3995 Euro) und Nord (3400 Euro) zur Verfügung.

So wurden 2015 mit der gleichen Summe von 12.495 Euro insgesamt 20 Projekte gefördert. Die Zwecke waren unterschiedlich: Vom Faltpavillon für die Rommerskirchener Tafel (350 Euro) über die Herrichtung eines Bauwagens als Spielgerät (1150 Euro), beantragt vom Förderverein der Kita Abenteuerland, bis zum Anhänger für den Prinzenwagen (2000 Euro) der KG Ansteler Burgritter reicht die Bandbreite der genehmigten Zuschüsse für den Bereich Mitte aus dem Vorjahr.

"Die Bezirkskonferenz ist eine wunderbare Einrichtung, die gut funktioniert", weist Diözesanbundesmeister Wolfgang Kuck auf die kollegialen Absprachen der Vereine untereinander hin. Er selbst wurde früher als Oekovener Brudermeister, nicht in seiner übergeordneten Funktion im Bezirks- oder Diözesanverband der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, zur Bezirkskonferenz eingeladen. "Da geht es um konkrete Projekte der Rommerskirchener Vereine für die Gemeinschaft, was auch die Gemeinschaft untereinander fördert", erläutert Kuck. Und darauf kommt es an, wie auch Schnitzler erklärt: "Gefördert werden Maßnahmen und Projekte, die der Allgemeinheit zugute kommen, wie Bänke, Plätze, Spielgeräte, Ortsbildverschönerungen", zählt der Dezernent auf. Und noch eine weitere Voraussetzung muss gegeben sein, bevor die Ideen als förderwürdig gelten: "50 Prozent müssen in Eigeninitiative mit Geld, Sachmitteln oder Arbeitskraft von den Antragstellern selbst gestemmt werden." Ausnahmen gibt es nicht: "Wir verteilen keine allgemeinen Zuschüsse, die dann einfach in die Vereinskasse fließen", so Schnitzler.

Die Einladung an Vereine und Institutionen zur Bezirkskonferenz, bei der auch Anregungen und Wünsche über die Zuschüsse hinaus geäußert werden können, spricht Bürgermeister Martin Mertens gern aus. Er sieht in der Bezirkskonferenz "ein hervorragendes Instrument der aktiven Bürgerschaft" - das unterstütze die Gemeinde gern. Die drei Bezirke gemeinsam zu beraten, hält er für konstruktiver. "Ich bin stolz darauf, dass wir in Rommerskirchen gemeinsam so viel bewegen - das bürgerschaftliche Engagement spielt dabei eine ganz wichtige Rolle", erklärt Mertens.

Die Gemeinde sortiert die Anträge und schlägt eine Verteilung der Zuschüsse vor, "über die natürlich diskutiert werden darf, so dass die Projekte neu gewichtet werden können", so Schnitzler. Oft trete ein Verein selbst zurück und überlasse einem anderen den Vortritt bis zum nächsten Jahr.

(NGZ)
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