Rommerskirchen Umweltschutz soll die Firmengewinne steigern

Rommerskirchen · Das Projekt "Ökoprofit" läuft jetzt auch in Rommerskirchen an. Die Gemeinde kooperiert dabei eng mit der Nachbarstadt Dormagen.

 Wirtschaftsförderin Bele Hoppe kümmert sich im Rathaus federführend um das Projekt "Ökoprofit".

Wirtschaftsförderin Bele Hoppe kümmert sich im Rathaus federführend um das Projekt "Ökoprofit".

Foto: Georg Salzburg

Umweltschonendes Wirtschaften muss den Gewinn eines Unternehmens nicht schmälern - ganz im Gegenteil: Dies soll das Projekt "Ökoprofit" demonstrieren, das sich gerade in der Anlaufphase befindet. "Es geht um Kostensenkung durch Umweltschutzmaßnahmen", sagt Wirtschaftsförderin Bele Hoppe. Dies gelte nicht allein für die Reduzierung von Kohlendioxid, sondern beispielsweise auch mit Blick auf Abfallvermeidung und ressourcenschonendes Wirtschaften. "Ökoprofit" ist bereits 2014 in der Nachbarstadt Dormagen gestartet.

"Wir wollen in guter interkommunaler Zusammenarbeit den Unternehmern vor Ort aufzeigen, dass bereits mit kleinen Maßnahmen zugleich die Umwelt entlastet und Betriebskosten gespart werden", sagt Bürgermeister Martin Mertens. "Das Projekt hat von der Apotheke bis zum Planungsbüro gerade auch bei kleinen Betrieben erfolgreich funktioniert", verweist Bele Hoppe auf die bisherigen Erfahrungen mit "Ökoprofit".

"Jedes Unternehmen, das mitgemacht hat, hat auch seine Betriebskosten senken können. Unter dem Strich geht es um mehrere tausend Euro", sagt die Wirtschaftsförderin. Ökonomischen Gewinn mit ökologischem Nutzen zu verbinden, sei in NRW bislang in fast 1800 Unternehmen realisiert worden. Erforderlich ist nach den Worten von Bele Hoppe "ein geringer Kostenbeitrag der Unternehmen", der sich jedoch spätestens in drei Jahren amortisiere, wie sich in der bisherigen Praxis gezeigt habe.

Rommerskirchen und Dormagen arbeiten bei der Realisierung des vorhabens mit der Aachener Firma "WertSicht" zusammen, die sich derzeit an die Rommerskirchener Unternehmen wendet, um sie zur Teilnahme zu bewegen. Unternehmen, die Interesse haben mitzumachen, können sich zwecks weiterer Information aber auch direkt an Bele Hoppe wenden.

Bei den mitwirkenden Unternehmen werden acht Workshops abgehalten, in denen alle relevanten umwelttechnischen Themen erörtert werden. Der Schwerpunkt von "Ökoprofit" liegt laut Bele Hoppe dann in der individuell abgestimmten Beratung vor Ort. Die beginnt mit einem Betriebsrundgang. In der Folge soll den Unternehmen aufgezeigt werden, wo bei ihnen Potenziale für Verbesserungen liegen, ob es sich nun um Kostensenkungen, die Entlastung der Umwelt oder die Rechtssicherheit handelt.

Die Betriebe werden über ein ganzes Jahr hinweg von einem erfahrenen Beratungsteam der Firma "WertSicht" begleitet und auch von den Wirtschaftsexperten aus Rommerskirchen und Dormagen unterstützt. In Dormagen, das nach 2014 zum zweiten Mal dabei ist, lassen sich die Ergebnisse bei zehn teilnehmenden Betrieben in Euro und Cent bilanzieren: Einsparungen von knapp 1,5 Millionen Kilowattstunden Energie und rund 233 Tonnen Kohlendioxid sind ebenso eindrucksvoll wie fast 380.000 Euro eingesparte Betriebskosten.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort