Rommerskirchen Troles und Willmann im CDU-Kandidaten-Check

Rommerskirchen · Wer kandidiert für die CDU bei der Landtagswahl? 80 Mitglieder kamen zum "Casting" von Heike Troles und Michael Willmann in die Ansteler Schützenhalle. Am 23. Juni ist die Aufstellungsversammlung.

 Michael Willmann und Heike Troles fiebern nach dem parteiinternen "Casting" nun der Entscheidung kommenden Donnerstag entgegen.

Michael Willmann und Heike Troles fiebern nach dem parteiinternen "Casting" nun der Entscheidung kommenden Donnerstag entgegen.

Foto: B. Rosenbaum

Mit dem turbulenten innerparteilichen Vorwahlkampf in den USA lässt sich die CDU-interne "Primary" nicht einmal ansatzweise vergleichen. Bei der mit Spannung erwarteten Vorstellung der beiden CDU-Landtagsbewerber verzichteten der Rommerskirchener Michael Willmann und Heike Troles aus Grevenbroich in der Schützenhalle an der Lindenstraße auf alles, was auch nur im Entferntesten als persönlicher Angriff gewertet werden könnte. Waren insoweit nicht einmal Samthandschuhe nötig, teilten beide umso ausgiebiger gegen den Mandatsinhaber, Landtagsabegordneter Rainer Thiel (SPD), aus, dem sie im Fall ihrer Nominierung am kommenden Donnerstag (23. Juni) auf dem Eckumer Gut Hermeshof im Mai 2017 den Wahlkreis Dormagen/Rommerskirchen/Grevenbroich abjagen möchten.

Dass nicht alle der mehr als tausend eingeladenen CDU-Mitglieder aus den drei Kommunen beim parteiinternen "Casting" erscheinen würden, war von vornherein klar. "Hausherr" Michael Willmann machte keinen Hehl daraus, dass er "ein bisschen mehr erhofft" hatte als die letztlich gut 80 Anwesenden. Immerhin sah er jedoch "das Ziel, sehr transparent zu sein" als erreicht an.

Zoff lag nur kurz in der Luft, als der ursprüngliche Mitbewerber André Heryschek aus Dormagen eine Frage des Zonser CDU-Urgesteins Wolfgang Horst kurzerhand als "doof" qualifizierte: Horst hatte wissen wollen, wie die beiden Landtagsaspiranten darüber denken, dass Heike Troles als Frau mit einer besseren Absicherung auf der CDU-Landesliste rechnen kann. Auch bei diesem Thema passte kein Blatt zwischen die Bewerber: Anspruch der CDU sei es, den Wahlkreis direkt zu gewinnen, betonten sie unisono. "Auch wenn ich als Bilanzbuchhalterin sehr gut rechnen kann, möchte ich mich mit der Liste nicht beschäftigen", sagte Heike Troles.

Michael Willmann zufolge kommt es letztlich auf das Gesamtergebnis für die Union an: Selbst aussichtsreiche Listenplätze zögen bei einem guten Abschneiden der CDU nicht. Sicherheit, Bildung und die Wirtschaftspolitik stehen für beide Bewerber im Vordergrund.

Wobei Troles zudem die Familienpolitik besonders am Herzen liegt: "Starke Familien sind die beste Prävention gegen Kinderarmut", woraus für die Frimmersdorferin auch die Notwendigkeit einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie auch die einer möglichst flächendeckenden U3-Betreuung resultiert. Willmann verwies auf seine drei abgeschlossenen Berufsausbildungen als Polizist, Verwaltungsmann und Gymnasiallehrer. Er beklagte eine zum Teil "mangelhafte und fehlerhafte Ausrüstung der Polizei", sowie die "fehlende Wertschätzung" seitens der rot-grünen Landesregierung. Rainer Thiel warf er mangelnde Präsenz im Wahlkreis vor, was er selbst ändern wolle.

"Ihr habt Euch sehr gut verkauft", attestierte André Heryschek beiden Bewerbern. Widerspruch erhob sich hiergegen nicht, wobei insbesondere Dormagener Delegierte sich mit Blick auf ihr Stimmverhalten kommende Woche nicht in die Karten sehen lassen wollten. Heryschek kündigte an, den Gewinner im Wahlkampf tatkräftig unterstützen zu wollen.

(NGZ)
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