Rommerskirchen Theaterverein bereit für Geburtstagsfeier

Rommerskirchen · Die 1986 gegründete Gillbachbühne hat mit den Proben für ihr neues Stück begonnen. Im Januar 2016 präsentiert sie zum 30-Jährigen die turbulente Gesellschaftskomödie "Der Floh im Ohr" von Georges Feydeau.

 Die Gillbachbühne probt für das Stück "Der Floh im Ohr". Die Darsteller (hier Claudia Zillmer, Herbert Schroers und André Steinbis v.l.) sind begeistert von der französischen Gesellschaftskomödie.

Die Gillbachbühne probt für das Stück "Der Floh im Ohr". Die Darsteller (hier Claudia Zillmer, Herbert Schroers und André Steinbis v.l.) sind begeistert von der französischen Gesellschaftskomödie.

Foto: G. Salzburg

Auch nach drei Jahrzehnten Bühnenpraxis kann es noch manche Überraschung geben. Bereits bei der ersten Leseprobe des neuen Stücks "Der Floh im Ohr" waren alle Darsteller begeistert: "Es war Liebe auf den ersten Blick. Es hat uns sofort gefallen. Sowas haben wir noch nie gehabt", sagt Herbert Schroers, Vorsitzender des Theatervereins Gillbachbühne. Helmut Schmitz pflichtet ihm bei: "Wir haben uns kaputt gelacht", erzählt der Regisseur der Gillbachbühne. Die kann 2016 auf ihr inzwischen 30-jähriges Bestehen zurückblicken und hat gerade mit den Proben für ihr 30. Stück begonnen, das Anfang Januar 2016 in der dann wieder vollends zum Theatersaal umfunktionierten Turnhalle aufgeführt wird.

Auf die quirlige Gesellschaftskomödie von Georges Feydeau (1862 bis 1921), der in Frankreich (fast) in einem Atemzug mit Molière genannt wird, war Helmut Schmitz bei der Suche nach einem Stück mit vielen Darstellern gestoßen. Deren werden angesichts von 15 zu besetzenden Rollen diesmal 14 auf der Bühne stehen, wobei Schmitz angesichts von acht Frauen und sechs Männern scherzhaft fast schon Bedarf für eine "Männerquote" sieht.

Dem Prinzip, möglichst jährlich neue (und junge) Akteure zum Zuge kommen zu lassen, bleibt der Theaterverein auch diesmal treu: Tanja Stephan wird im Januar erstmals auf der Bühne stehen. Vier Mal haben die Darsteller mittlerweile geprobt, was angesichts der noch fehlenden Bühne und der natürlich noch nicht vollends sitzenden Texte einstweilen noch Züge einer "Trockenübung" hat. Die gleichwohl unverzichtbar ist: Wenn kurz vor Weihnachten die Bühne aufgebaut wird - wie immer in Gemeinschaftsarbeit - "beginnt der Feinschliff" sagt Helmut Schmitz. Dass die lokale Premiere des 1907 in Paris uraufgeführten Stücks am 8. Januar erst vergleichsweise spät ansteht, freut den erfahrenen Regisseur angesichts der damit gewonnenen, zusätzlichen Probenzeit.

Helmut Schmitz übt diese Funktion seit dem ersten Stück "Der Fehltritt des Herrn Blümchen" aus, das 1987 auf die Bretter kam. Auch Herbert Schroers gehört zu den Mitgliedern der ersten Stunde: "Klaus Ramakers (der Gründungsvorsitzende) hat mich damals in meinem Garten angesprochen, ob ich mitmachen möchte", erinnert er sich. Ramakers hatte zuvor alte Unterlagen eines früheren Evinghovener Theatervereins gefunden. Die Tradition, in der Weihnachts- und Neujahrszeit Theater zu spielen, belebte die Gillbachbühne mit ungeahntem Erfolg wieder. "Ich hätte niemals gedacht, dass es so lange Bestand hat", räumt Schroers ein. Etliche tausend Besucher seit der Premiere im Januar 1987 machten die Vorstellungen der zum mit Abstand am besten besuchten Kulturevent Rommerskirchens. Loriot , Oscar Wilde und führende britische Boulevard-Autoren standen schon auf dem Programm - das Jahr um Jahr ausverkauft ist. Zum Erfolg beigetragen hat sicher die große Konstanz. Neben Herbert Schroers stehen mit Ingrid Schmitz, Jochen Steinbis und Christa Korschefsky weitere drei Akteure auf der Bühne, die schon 1987 dabei waren - was gleichermaßen für Souffleuse Gisela Steinbis gilt.

(NGZ)
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