Rommerskirchen SPD: Fraktion hat in der Partei das Sagen

Rommerskirchen · Johannes Strauch soll nach einem Jahr Pause wieder Chef der SPD werden. Der Fraktionsvorsitzende Ralf Steinbach ist sein designierter Stellvertreter. Am 17. November wählen die Sozialdemokraten eine neue Parteiführung.

 Johannes Strauch (hier vor der Lambertuskapelle in seinem Heimatort Ramrath) kehrt unversehens an die Spitze der Rommerskirchener SPD zurück.

Johannes Strauch (hier vor der Lambertuskapelle in seinem Heimatort Ramrath) kehrt unversehens an die Spitze der Rommerskirchener SPD zurück.

Foto: LH

Das Krisenmanagement funktionierte schnell: Streitigkeiten zwischen Partei und Fraktion wird es in der SPD so bald nicht mehr geben. Neuer Parteichef der Sozialdemokraten soll Fraktionsvize Johannes Strauch werden. Sein Vertreter in der Partei wird wiederum der Fraktionsvorsitzende Ralf Steinbach, der den Ortsverein nach dem Rücktritt des bisherigen Parteichefs Jürgen Thomas kommissarisch leitet. Hierauf haben sich der nach dem Rücktritt von zwei Dritteln des Vorstands dessen verbliebener Rest sowie die Fraktion am späten Mittwochabend geeinigt.

Am 17. November hat eine in der Gaststätte Haus Schlömer tagende Mitgliederversammlung (Beginn 19 Uhr) das letzte Wort. "Der frühere Schulterschluss hat sich bewährt", sagt Ralf Steinbach mit Blick auf die frühere Zusammenarbeit von Johannes Strauch mit dem heutigen Bürgermeister Martin Mertens, der als Fraktionschef zugleich Strauchs "Vize" in der Partei war.

Johannes Strauch war von 2008 bis 2014 Vorsitzender der SPD und hatte Jürgen Thomas als seinen Nachfolger vorgeschlagen: "Ich bedauere seinen Rücktritt außerordentlich. Ich halte Jürgen Thomas für einen außerordentlich fähigen Menschen. Andererseits hätte die Zusammenarbeit von Ortsverein und Fraktion besser sein können." Das auch von ihm favorisierte "alte Modell" habe nicht allein beim "Dreamteam" Mertens/Strauch funktioniert, sondern bereits in der Zusammenarbeit mit dem früheren Fraktionsvorsitzenden Heinz-Peter Gless (2009 bis 2011), so der alte und voraussichtlich neue SPD-Chef.

Fest steht laut Ralf Steinbach auch, dass Ellen Klingbeil, die heute zur Vizebürgermeisterin gewählt wird, Kassiererin der SPD bleibt. Christian Schmitz wird weiterhin als Beisitzer in der Führungsriege mitwirken. Gesucht werden noch Kandidaten für die Positionen von Schriftführer, Bildungsobmann und weitere Beisitzer. Einen "Durchmarsch" strebt die Fraktion offensichtlich nicht an: Nach Steinbachs Worten sollen auch SPD-Mitglieder, die nicht der Fraktion angehören, zum Zuge kommen (können).

Bei der Mitgliederversammlung wird wohl auch über die Frage entschieden, wer die Rommerskirchen Sozialdemokraten künftig im Kreisvorstand vertreten soll. Hierüber waren die Reibereien, die zum Rücktritt von Jürgen Thomas und fünf weiteren Vorstandsmitgliedern führten, zuletzt eskaliert. Im SPD-Kreisvorstand ist die Rommerskirchener SPD nicht mehr vertreten, seit sich Martin Mertens nach seiner Wahl zum Bürgermeister 2014 zurückgezogen hatte. Beim SPD-Kreistag am 21. November wollte Jürgen Thomas kandidieren, doch auch der von der Fraktion unterstützte Ralf Steinbach meldete sein Interesse an. Das Problem: Auf Kreisebene steht den Rommerskirchener Sozialdemokraten nur ein Sitz im Vorstand zu. Diskussionen um das Prozedere haben sich mit Thomas' Rücktritt erledigt. SPD-Kenner rechnen damit, dass am 17. November Ralf Steinbach vom Ortsverein vorgeschlagen wird.

(NGZ)
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