Rommerskirchen So viele Urnenbestattungen wie noch nie

Rommerskirchen · Die Friedhofsgebühren bleiben 2016 konstant. Möglich ist dies, weil die Zahl der klassischen Beerdigungen in diesem Jahr etwa denen von 2014 entsprach. Insgesamt gab es diesmal deutlich mehr Bestattungen als noch vergangenes Jahr.

Nachdem sie zwei Mal nacheinander gestiegen sind, bleiben die Friedhofsgebühren im kommenden Jahr stabil. Dies hat der Rat in seiner letzten Sitzung des Jahres entschieden. Dass die Gebühren konstant gehalten werden konnten, ist nach den Worten von Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken darauf zurückzuführen, dass "die Anzahl der Erdbestattungen in diesem Jahr fast gleich geblieben ist".

Gab es 2014 56 "klassische" Beerdigungen, sind im zu Ende gehenden Jahr bislang 49 Erdbestattungen erfolgt. Auffällig an der bisherigen Statistik ist der nochmals rasante Anstieg von Urnenbestattungen. Von denen gab es 2015 so viele wie noch nie, nämlich bislang 99 (2014: 69, 2013: 57). Der viel zitierte Wandel der Bestattungskultur hat sich damit in der Gemeinde offensichtlich vollends durchgesetzt. 2012 übertraf die Zahl der in Rommerskirchen rechtlich schon seit 1975 möglichen Urnenbestattungen erstmals die der Erdbestattungen.

Mit bislang 99 gegenüber 49 Erdbestattungen war der Abstand indes noch nie so deutlich wie in diesem Jahr. Rathaussprecher Elmar Gasten führt den Trend zur Urne auf "die gewachsene Mobilität der Gesellschaft" zurück. Vielfach wechselten Hinterbliebene häufiger den Wohnort oder hätten schlichtweg keine Zeit für die Grabpflege. Eine Rolle spielen mag auch die Tatsache, dass Urnenbestattungen kostengünstiger sind als die "klassische Beerdigung".

Die Gebühr für die Urnenbestattung wurde vor einem Jahr zwar von 260 auf 345 Euro angehoben, dennoch kostet ein Reihengrab mit 565 Euro immer noch deutlich mehr. Ein glatter Fehlschluss wäre es allerdings, aus immer mehr Urnenbestattungen den Schluss zu ziehen, dass dies auch die Gebühren senken könnte. "Wenn es weniger Erdbestattungen gewesen wären, hätten wir die Gebühren erhöhen müssen", sagt Hans Knelleken. "Gebühren fallen nun einmal nicht vom Himmeln, dahinter steht immer eine glasklare Kostenrechnung", betont Elmar Gasten.

Gebührentechnisch verhält es sich nämlich so, dass bei den Urnenbestattungen im Vergleich zu den traditionellen Beerdigungen weniger Fixkosten umgelegt werden können. Die hieraus zwangsläufig auftretenden Unterdeckungen in der Gebührenkalkulation werden dann durchweg durch höhere Gebühren ausgeglichen, gerade auch bei Urnenbestattungen.

Steigen können die Gebühren indes auch dann, wenn die Bestattungszahlen insgesamt deutlich hinter den der Kalkulation zugrunde liegenden Erwartungen zurückbleiben. Was für die Friedhofsgebühren zuweilen makaber erscheinen mag, ist bei denen fürs Abwasser skurril. Auch hier gilt das Prinzip, wonach die tatsächliche Inanspruchnahme den vorherigen Erwartungen gerecht werden muss. So können denn Gebühren (auch) deshalb steigen, weil zu wenig Wasser verbraucht wurde.

(NGZ)
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