Rommerskirchen Service rund ums Fahrrad viel gefragt

Rommerskirchen · Die Ende 2011 eröffnete Fahrradwerkstatt des ADFC erfreut sich großen Kundenzuspruchs. Für Norbert Wrobel ist das Schrauben an den Drahteseln eine "Herzensangelegenheit", wobei er auch Tipps zum "Do-it-yourself" gibt.

 ADFC-Chef und Fahrradbeauftragter Norbert Wrobel ist drei Mal wöchentlich in der Fahrradwerkstatt am Bahnhof anzutreffen. Mit der Situation für Radler in Rommerskirchen ist er recht zufrieden.

ADFC-Chef und Fahrradbeauftragter Norbert Wrobel ist drei Mal wöchentlich in der Fahrradwerkstatt am Bahnhof anzutreffen. Mit der Situation für Radler in Rommerskirchen ist er recht zufrieden.

Foto: Lothar Berns

Langeweile gibt es für Norbert Wrobel nicht, wenn er drei Mal wöchentlich in der vom Allgemeinen Deutschen Fahhradclub (ADFC) betriebenen Fahrradwerkstatt am Bahnhof anzutreffen ist. Die wurde im Dezember 2011 eröffnet und ist angesichts regen Kundenzuspruchs zu einem regelrechten Erfolgsprojekt geworden.

Wrobel bietet "Reparaturen aller Art" an, wobei es ihn besonders freut, wenn die Kunden willens sind, sich die nötigen Handgriffe zeigen zu lassen, um zumindest kleinere Schäden selbst beheben zu können. Was heutzutage gar nicht mehr so einfach ist, denn schon einen "Platten" zu beseitigen, ohne einem Acht-Gang-Getriebe ins Gehege zu kommen, ist angesichts der modernen Drahtesel oft nicht ohne Anleitung möglich. Das Reparieren von Fahrrädern ist für den ADFC-Vorsitzenden, der seit Ende 2004 auch als Fahrradbeauftragter der Gemeinde fungiert, "eine Herzensangelegenheit". Der er zudem auch - selbstverständlich ehrenamtlich - ganz allein nachgeht, denn selbst im ADFC "gibt es nicht viele, die gern schmutzige Hände beim Arbeiten bekommen", wie er scherzhaft sagt. Um die "fahrradpolitische Situation" der Gemeinde ist es Wrobels Meinung nach gut bestellt: 2004 wurde Rommerskirchen als erster Kommune im Kreis überhaupt das Prädikat "fahrradfreundlich" verliehen, eine Auszeichnung, die sie 2011 erneut erhielt. Dass für Fahrradfahrer in Rommerskirchen traditionell viel getan wird, hängt mit der vorhandenen Infrastruktur zusammen.

Das mehr als 80 Kilometer lange, asphaltierte Wirtschaftswegenetz firmiert im offiziellen Sprachgebrauch seit der Amtszeit von Ex-Bürgermeister Albert Glöckner auch als Freizeitwegenetz. "Es sind vor allem Kleinigkeiten, die noch zu verbessern wären", sagt Wrobel. Gleich in Sichtweite der Fahrradwerkstatt etwa endet ein Radweg an der Bahnstraße seiner Auffassung nach allzu unvermittelt, was für Radler durchaus risikoträchtig sein könnte. "Wir sind nun einmal nicht Herren unserer Straßen", sagt Wrobel, dem zufolge das Straßenverkehrsamt dort und in anderen Fällen eine andere Auffassung vertritt. Ein weiteres Beispiel: Unmittelbar an der Grenze zum Rhein-Erft Kreis gebe es an einem Radweg eine Einmündung ins Feld, wobei Traktoren dort die Vorfahrt eingeräumt werde. Schnell zu lösen ist ein solches Problem nicht, wie Norbert Wrobel angesichts der doppelten Grenze von Kreis und Stadt, beziehungsweise Gemeinde nur zu bewusst ist. Letztlich ist für den Fahrradbeauftragten, der für Bündnis 90/Die Grünen im Rat sitzt, die Situation für Radler in der Gemeinde jedoch alles andere als schlecht.

"Sehr zufrieden" war Wrobel denn auch mit dem Abschneiden Rommerskirchens beim bundesweiten "Fahrradklimatest" des ADFC , bei dem die Gemeinde hinter Dormagen kreisweit auf Platz zwei landete und bei den Kommunen mit weniger als 50 000 Einwohnern immerhin auf Platz 39 von 292 beteiligten Städten und Gemeinden.

(NGZ)
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