Rommerskirchen Schule pflanzt Gemüse selbst

Rommerskirchen · Gestern ist an der Kastanienschule die erste "GemüseAckerdemie" in NRW gestartet.

 Die Viertklässler machten gestern den Anfang: Ab sofort gibt es an der Kastanienschule die "GemüseAckerdemie", in der die Kinder gut 20 Gemüsesorten anpflanzen, hegen und pflegen - sowie ernten und verkaufen sollen.

Die Viertklässler machten gestern den Anfang: Ab sofort gibt es an der Kastanienschule die "GemüseAckerdemie", in der die Kinder gut 20 Gemüsesorten anpflanzen, hegen und pflegen - sowie ernten und verkaufen sollen.

Foto: Salz

Sie ist die kleinste der drei Grundschulen im auch nicht gerade großen Rommerskirchen. Dennoch ist die Kastanienschule die landesweit erste, in der es auch eine "GemüseAckerdemie" gibt.

Auf einem 200 Quadratmeter großen Feld, das der Deelener Landwirt Bernd Olligs kostenlos zur Verfügung gestellt hat, bauen die Jungen und Mädchen des dritten und vierten Schuljahrs gut 20 verschiedene Gemüsearten an. Die Gemeinde gestattet der Schule, den Acker über den nahe gelegenen Friedhof zu bewässern.

Die Idee, an der Kastanienschule eine "GemüseAckerdemie" einzurichten, stammt von Dirk Decker, der Vorsitzender der Schulpflegschaft und "Vize" im Förderverein der Kastanienschule ist. Der Förderverein hat sich bereit erklärt, die Kosten für das Projekt der "GemüseAckerdemie" zu übernehmen. Vorgesehen sind dabei unter anderem auch Fortbildungskurse für die Lehrerinnen, wie Gabriele Domhof sagt, die Leiterin der Kastanienschule. Dirk Decker kennt den Initiator der "GemüseAckerdemie" Christoph Schmitz und war sofort von dem Projekt begeistert. Selbst in einer ländlichen Kommune ist es um das Basiswissen in Sachen Landwirtschaft oft nicht zum Besten bestellt, das sich vielfach auf die gesicherte Erkenntnis beschränkt, dass Rüben nicht auf Bäumen wachsen.

"Herr Decker hat mich kurz vor den Sommerferien angesprochen", sagt Gabriele Domhof. "Auch bei den Schülern wurde die Idee mit großer Begeisterung aufgenommen", berichtet sie. Bei der Bezirksregierung hat sich die Rektorin rückversichert, denn notgedrungen müssen andere Aspekte des Sachkundeunterrichts etwas in den Hintergrund treten. Zwei Unterrichtsstunden sind jeden Donnerstag angesetzt, und zwar im Wechsel für die dritte und die vierte Klasse. "Natürlich werden wir auch am Montagmorgen nach dem Rechten sehen und gießen, wenn es nötig ist", sagt Gabriele Domhof.

Was Dirk Decker und seinen Stellvertreter Stefan Gollnick besonders freut: Nach der je nach Gemüsesorte schon in einigen Wochen fälligen Ernte ist auch die erste "Verkaufsstation" gesichert. Die Bäckerei Faller im benachbarten Widdeshoven hat den Nachwuchs-Landwirten gestattet, ihr Gemüse auf ihrem Gelände anzubieten. Nicht zuletzt ist das Gelingen auf das Engagement der Eltern angewiesen: "Unsere Schule würde dies ohne die Unterstützung der Erwachsenen nicht schaffen", weiß Decker, Den auf freiem Feld unterrichtenden Lehrerinnen werden angesichts der 25 und 29 Kinder zählenden Klassen wöchentlich jeweils fünf Elternhelfer assistieren.Und was meint die "Zielgruppe" ?"Es macht sehr viel Spaß", urteilte gestern der zehnjährige Andreas, Klassensprecher des vierten Schuljahrs.

(NGZ)
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