Rommerskirchen Rückriem-Hallen: Dächer werden saniert

Rommerskirchen · Nach 23 Jahren sind die Dächer undicht. Der Kreis erneuert sie für 120.000 Euro - rechtzeitig zu Ulrich Rückriems 80. Geburtstag.

 Rund hundert Skulpturen hat Ulrich Rückriem dem Kulturzentrum für eine Dauerausstellung überlassen.

Rund hundert Skulpturen hat Ulrich Rückriem dem Kulturzentrum für eine Dauerausstellung überlassen.

Foto: Andreas Woitschützke

Fast ein Vierteljahrhundert alt sind die beiden Hallen im Kreiskulturzentrum, in denen der Bildhauer Ulrich Rückriem etwa 100 seiner Skulpturen in einer Dauerausstellung zeigt. Damit sind die Hallen nach den Worten von Kathrin Wappenschmidt, der Leiterin des Kreiskulturzentrums, "die weltweit größte Anlaufstelle" für Rückriems Skulpturen überhaupt: Nirgendwo sonst sind derart viele Exponate des Künstlers an einem Standort zu sehen. Aufstellung und Anordnung der Skulpturen hat der Bildhauer selbst vorgenommen, der in allen künstlerischen Belangen absoluter Hausherr der Hallen ist. Seit der Eröffnung 1995 hat der allerdings der Zahn der Zeit weniger an den Skulpturenhallen selbst als vielmehr an deren Dächern genagt. "Sie sind durchgerostet und es regnet hinein", sagt Wappenschmidt. Der Rhein-Kreis Neuss wird sie daher im Sommer komplett erneuern. Rechtzeitig zu Ulrich Rückriems 80. Geburtstag im September, der auch in Sinsteden gebührend gefeiert werden wird. "Die Sanierung muss vorher fertig sein", sagt Wappenschmidt.

"Wir befinden uns derzeit in der Submission", sagt Kreisdezernent Tillmann Lonnes und verweist auf das bereits laufende Verfahren, an dessen Ende eine Fachfirma mit der Dachsanierung beauftragt wird. Die Sanierungsarbeiten sollen etwa vier Wochen dauern. Dabei wird es zudem auch um die zeitgemäße Erneuerung des Blitzschutzes gehen.

 Schmucklos, aber hochgradig funktional: Die Skulpturenhallen in der Außenansicht.

Schmucklos, aber hochgradig funktional: Die Skulpturenhallen in der Außenansicht.

Foto: Woitschützke Andreas

Die Erbauer der Skulpturenhallen Rückriem, wie ihre offizielle Bezeichnung lautet, haben in den 1990-er Jahren beachtliche Qualitätsarbeit abgeliefert: Tillmann Lonnes zufolge handelt es sich um "die erste größere Sanierung", die seither dort nötig geworden ist. Sonstige Schäden sind im Kreiskulturzentrum nicht zu vermelden: "Es ist nichts weiter geplant und erforderlich", betont Kreis-Pressesprecher Benjamin Josephs.

Bis Ende Juli sollen nach seinen Worten die Arbeiten an den Hallendächern abgeschlossen sein. Der Rhenag-Tag im August, einer der publikumsträchtigsten Tage für das Kreiskulturzentrum überhaupt, wird also von der Dacherneuerung nicht mehr betroffen sein. Die Sanierungsphase selbst wird laut Josephs "mit leichten Einschränkungen für die Besucher verbunden sein." Der größte Teil des Museums soll indes auch im Juli vergleichsweise problemlos begehbar bleiben. Kosten soll die Erneuerung der Hallendächer voraussichtlich rund 120.000 Euro, wie Benjamin Josephs sagt.

Kathrin Wappenschmidt ihrerseits freut sich bereits jetzt auf die bevor stehende Zusammenarbeit mit Ulrich Rückriem, der anlässlich seines Geburtstags Zeichnungen und Skizzen ausstellen wird. Bei Rückriem lasse sich etwa erkennen, "wie man idealerweise Zeichnungen in einen Raum hängt", nennt sie einen für sie besonders wichtigen Aspekt. "Ich kenne keinen Künstler, der das besser kann als er", macht sie auf eine von Rückriems Fähigkeiten aufmerksam, die sich wohl kaum erlernen lässt.

(NGZ)
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