Rommerskirchen Ratsinfos bald für die Bürger im Internet

Rommerskirchen · Mit dem neuen System "Session" soll die Arbeit von Rat und Verwaltung transparenter werden.

 Die Beratungsvorlagen zu politischen Entscheiden sollen Ratsmitglieder und die Bürger in Zukunft einfacher und über den digitalen Weg erhalten können. Im Rathaus kümmert sich Ariane Batenburg um die Einführung von "Session".

Die Beratungsvorlagen zu politischen Entscheiden sollen Ratsmitglieder und die Bürger in Zukunft einfacher und über den digitalen Weg erhalten können. Im Rathaus kümmert sich Ariane Batenburg um die Einführung von "Session".

Foto: ati

Sitzungen des Rats und seiner Ausschüsse werden von den Bürgern vergleichsweise gut besucht. Dennoch haben manche Zuschauer zuweilen Schwierigkeiten, dem Sitzungsverlauf zu folgen - in der Regel fehlen Ihnen die Beratungsvorlagen. Damit hat es demnächst ein Ende. "Wenn wir Glück haben, schaffen wir es bis zur Ratssitzung am 18. Juni. Der ,Echtbetrieb' jedenfalls läuft", sagt Ariane Batenburg, die sich im Rathaus in den vergangenen Monaten um die Einführung des neuen Ratsinformationssystems gekümmert hat.

Ob es pünktlich bis zur Ratssitzung klappt, ist noch unklar. Für realistischer halten Batenburg und die Leiterin des Hauptamtes, Susanne Garding-Maak, jedoch, dass es erst zur übernächsten Ratssitzung im August soweit sein wird. "Schon als Fraktionsvorsitzender habe ich ein solches Ratsinformationssystem gefordert. Ich freue mich, dass ich es jetzt als Bürgermeister umsetzen kann", sagt Rathauschef Martin Mertens. Das System erleichtere nicht allein die Arbeit der Ratsmitglieder, sondern "ist vor allem ein wichtiger Beitrag für mehr Transparenz im Handeln von Rat und Verwaltung gegenüber der Bürgerschaft", so Mertens. "Künftig kann jeder Rommerskirchener über seinen Internetzugang alle öffentlichen Vorlagen der Sitzungen nachlesen. Das ist völlig neu. Ich bin überzeugt, dass von dieser Möglichkeit reger Gebrauch gemacht wird", sagt der Bürgermeister.

Bis zur Sitzung am Donnerstag kommender Woche können neben der Verwaltung zumindest auch die Politiker das System nutzen. Es trägt den Namen "Session" und wird bereits in Dormagen, Meerbusch und Jüchen angewendet. Um das System nun auch in Rommerskirchen einzuführen, kooperiert die Gemeinde mit der Nachbarstadt Dormagen. "Alles andere wäre ein Verlust von Synergieeffekten gewesen", erläutert Dezernent Hermann Schnitzler.

In "Session" sind in den vergangenen Monaten die Unterlagen und Niederschriften sämtlicher Rats- und Ausschusssitzungen der seit einem Jahr laufenden Wahlperiode eingespeist worden. Politiker, die es müde sind, die zuweilen dicken Papierberge zu wälzen, können sich übrigens auf einen Tablet-Computer freuen. Mit dem werden sie auf Wunsch ausgestattet, wenn sie das Aktenstudium papierlos bewältigen wollen. Dabei müssen sie sich allerdings entscheiden: Wer ein Tablet bekommt, erhält die Unterlagen nicht mehr per Post. Der Ratssaal wird nach Auskunft von Susanne Garding-Maak mit kabellosem Internet (WLAN) ausgestattet. So soll der Zugriff auf die digitalen Unterlagen dort einfacher möglich werden.

Die Verwaltungsmitarbeiter sind inzwischen für den Umgang mit "Session" geschult worden. Für die Politiker steht zumindest eine gründliche Einweisung auf dem Programm.

Die Ratsmitglieder haben auch Zugriff auf Daten, die den Bürgern nicht zur Verfügung stehen, so etwa Unterlagen, die im nicht-öffentlichen Teil der Sitzungen gebraucht werden.

Das eigentliche Infosystem für die Bürger heißt "Session Net" und ist ein zweites Modul, das so bald wie möglich betriebsbereit sein soll.

(NGZ)
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