Rommerskirchen Rathaus-Mitarbeiter startet im Nationalteam

Rommerskirchen · Daniel Ossendorf arbeitet seit wenigen Monaten bei der Gemeinde und zählt im Triathlon zu den besten Sportlern seiner Altersklasse.

Wenn man Daniel Ossendorf als "sportlich" bezeichnen würde, wäre das wohl eine herbe Untertreibung. Der 37-Jährige ist nicht nur sportlich, sondern geradezu versessen darauf, sich zu bewegen. Das tut er seit Juni auch im Trikot der Deutschen Nationalmannschaft. Denn für die Bundesauswahl tritt er im Triathlon an.

Wann immer es sich einrichten lässt, kommt Ossendorf mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und das sind von seinem Wohnort in Grevenbroich bis zu seinem Arbeitsplatz im Rommerskirchener Rathaus immerhin gute zehn Kilometer - eine Strecke wohl gemerkt. Damit allerdings gibt er sich längst nicht zufrieden. Dreimal pro Woche ist er im Sonnenbad anzutreffen, wo er vor der Arbeit oder in der Mittagspause seine Bahnen zieht. Dank Gleitzeit lasse sich das gut mit seinem Job vereinbaren "Ich schwimme meist zwischen 60 und 100 Bahnen, also eine Strecke zwischen anderthalb und zweieinhalb Kilometern", berichtet Ossendorf. In der Regel schaffe er 1000 Meter in 15:40 Minuten.

Dabei ist Schwimmen seine schwächste Disziplin. Aber da es nun einmal zum Triathlon dazu gehört, hat er sich die richtige Technik mit Lernvideos auf DVD selbst beigebracht. "Wesentlich stärker bin ich aber im Laufen und Radfahren", sagt Ossendorf, der schon seit seiner frühesten Kindheit Sport treibt. Geboren ist er in Bedburg, aufgewachsen in Bergheim. Eigentlich ist er gelernter Parkettleger, doch die letzten 17 Jahre hat er im Grevenbroicher Krankenhaus im Gebäudemanagement gearbeitet. Jetzt allerdings sei es Zeit für einen Jobwechsel gewesen, findet Ossendorf, der mit seiner Frau erst vor einem Jahr nach Grevenbroich gezogen ist.

Seit Mai ist er nun im Rommerskirchener Rathaus für das Facility Management und den Botendienst zuständig und erledigt Hausmeistertätigkeiten im Dienstleistungszentrum.

In seiner Jugend spielte Daniel Ossendorf viel Fußball, doch mit 20 ging das aufgrund der Arbeitszeiten im Krankenhaus nicht mehr. Mit etwa 25 Jahren beginn er, ausdauernd zu laufen. An mehreren Fünf- und Zehn-Kilometer-Läufen nahm er teil. "Doch das wurde mir irgendwann zu langweilig." Mit 30 Jahren entdeckte er den Triathlon für sich, schon bei seiner ersten Laufteilnahme in Wesel wurde er 14. - von immerhin rund 300 Startern. "Ich wusste gleich, dass Triathlon genau mein Ding ist", erinnert sich Ossendorf.

Im vergangenen Jahr qualifizierte er sich, unter anderem mit dem Sieg beim Triathlon in Mönchengladbach (800 Starter), für die Europameisterschaften, die im Juni in Düsseldorf stattfanden. Dort wurde er 21. in seiner Altersklasse, unter den deutschen Startern belegte er sogar den fünften Platz.

Sein größter Traum wäre es, einmal am "Iron Man" auf der Kanarischen Insel Lanzarote teilzunehmen. "Das ist einer der schwersten Halbmarathons die es gibt", weiß Ossendorf. Immerhin müsse man dabei gut 3000 Höhenmeter überwinden.

(NGZ)
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