Rommerskirchen Rat stimmt ländlichem Wegekonzept zu

Rommerskirchen · Der gut 50-seitige Entwurf des externen Büros Ge-Komm (Gesellschaft für kommunale Infrastruktur) berücksichtigt auch Anregungen und Kommentare von Landwirten, Bürgern und Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

 Auch der Zustand angrenzender Brücken wie diese am Strategischen Bahndamm bei Frixheim sollenin die künftigen Planungen zum Wirtschaftswegekonzept einbezogen werden. Archivfoto: Berns

Auch der Zustand angrenzender Brücken wie diese am Strategischen Bahndamm bei Frixheim sollenin die künftigen Planungen zum Wirtschaftswegekonzept einbezogen werden. Archivfoto: Berns

Foto: Berns Lothar

Das ländliche Wegenetz der Gemeinde, wichtig vor allem für Landwirtschaft und Freizeitnutzung, wird für die Zukunft fit gemacht. Ein Meilenstein dazu wurde jetzt in der Sitzung des Rates erreicht: Einstimmig votierten dessen Mitglieder für das Konzept, das das externe Büro Ge-Komm (Gesellschaft für kommunale Infrastruktur) in den vergangenen Monaten erarbeitet hat. Dazu gehören eine aktuelle Bestandsaufnahme und Kategorisierung, u.a. zum Zustand der Wege und zu deren Nutzung. Auf der Grundlage dieser Daten kann die Gemeinde künftig effizienter und einfacher über Investitionen und dauerhafte Unterhaltung entscheiden. Das Land fördert die Erstellung solcher Konzepte.

Große Teile des ländlichen Wegenetzes, nicht nur in Rommerskirchen, seien in den 1950er bis 1970er Jahren und für damalige Besitz- und Bewirtschaftungsverhältnisse geplant und gebaut, heißt es im Ge-Komm-Konzept. Und weiter: "Inzwischen haben sich Betriebsgrößen, Besitz und Produktionsweisen gravierend verändert und außerlandwirtschaftliche Nutzungen erheblich zugenommen." Nun wird nachgebessert. Als Maßnahmen infrage kommen laut dem "Leitfaden zur Erarbeitung ländlicher Wegenetzkonzepte" Erhaltung des jetzigen Zustandes, Sanierung, Um-, Rück- oder Neubau.

Die vorhandenen Wege wurden in neun Kategorien eingeteilt, zum Beispiel "multifunktional" für Radverkehr, land- und forstwirtschaftlichen Verkehr sowie eingeschränkten Kfz-Verkehr. Oder in die Gruppe "reine Fuß-, Reit- bzw. Radwege, die als selbständige Wege für land- und fortwirtschaftlichen Verkehr nicht nutzbar sind". Erfasst wurden zudem Ausbauzustand, Tragfähigkeit der Wege, deren Länge und Breite sowie die Zuständigkeit bei der Unterhaltung der Verbindungen. "Wir haben auch über den Tellerrand geguckt und uns Gedanken über multifunktionale Wege für unterschiedliche Verkehrsteilnehmer in Nachbargemeinden wie Grevenbroich oder Bedburg gemacht, an die unser Wegenetz bisher noch nicht so gut angebunden ist", teilte Bürgermeister Martin Mertens den Ratsmitgliedern mit.

Der von den Politikern jetzt verabschiedete Entwurf soll in Kürze noch einmal im Mittelpunkt einer Abschlussveranstaltung stehen, zu der alle Beteiligten eingeladen sind - voraussichtlich am 9. November. Neben Ge-Komm und der Rommerskirchener Wirtschaftswegekommission waren Landwirte, Politiker, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) und - bei drei öffentlichen Veranstaltungen - interessierte Bürger mit im Boot. Die Ge-Komm hatte außerdem unter www.wirtschaftswegekonzept.de um Stellungnahmen der Rommerskirchener zu den Wegen gebeten. Die Seite sei in zwei Monaten fast 1000 Mal aufgerufen worden, es seien etwa 50 Kommentare eingegangen - Beleg dafür, dass das Thema von öffentlichem Interesse ist. Die Arbeit sei sehr konstruktiv gewesen, stellte Bürgermeister Mertens im Rat fest. Das Portal mit den Meinungsäußerungen soll noch bis Ende des Jahres einsehbar sein.

(NGZ)
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