Rommerskirchen Rat entscheidet über Rücktritt Nießens

Rommerskirchen · Der langjährige Feuerwehrchef Thorsten Nießen bleibt bis 17. März im Amt. Für seine Nachfolge gibt es dem Vernehmen nach mehrere Interessenten. Derweil streiten sich intern Befürworter und Gegner von Nießen.

 Auch nach dem Rücktritt Thorsten Nießens steht die Feuerwehr nicht führungslos da. Sollte ihn der Rat am 17. März als Feuerwehrchef entlassen, sind zunächst seine Stellvertreter Werner Petrozzi und Werner Bauer gefragt.

Auch nach dem Rücktritt Thorsten Nießens steht die Feuerwehr nicht führungslos da. Sollte ihn der Rat am 17. März als Feuerwehrchef entlassen, sind zunächst seine Stellvertreter Werner Petrozzi und Werner Bauer gefragt.

Foto: Staniek

Das letzte Wort zum Rücktritt von Gemeindebrandinspektor Thorsten Nießen hat am 17. März die Politik. "Der Rat hat ihn ins Ehrenbeamtenverhältnis berufen und nur der Rat kann seinem Wunsch nachkommen, ihn zu entlassen", sagt der im Rathaus seit Jahrzehnten für Feuerwehrangelegenzeiten zuständige Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken. Dies bedeutet, "dass Thorsten Nießen bis dahin im Amt bleibt - mit all seinen Pflichten", fügt Knelleken hinzu.

Nießen hatte vorige Woche seine Ankündigung im Rat wahr gemacht und bei der Gemeinde seinen Rücktritt eingereicht. Der seit mehr als zehn Jahren amtierende Feuerwehrchef der Gemeinde will den einstimmig verabschiedeten Brandschutzbedarfsplan nicht mittragen. Aus seiner Sicht wird durch das Auseinanderklaffen von proklamierten Schutzzielen und ihrem tatsächlichen Erreichen die Leistungsunfähigkeit der Feuerwehr konstatiert. Was Stephan Neuhoff, Verfasser des vom Rat einstimmig gebilligten Brandschutzbedarfsplans, bestreitet (die NGZ berichtete).

Offen ist bis auf Weiteres, wer Nießens Nachfolger wird und wann er vom Rat bestellt werden kann. "Es gibt schon seit längerem Aspiranten", sagt Bürgermeister Martin Mertens. Was den Schluss zulässt, dass über eine personelle Änderung an der Spitze der Feuerwehr nicht erst seit Ende Januar diskutiert wird. Bis zu einer regelrechten Kandidatur hat sich das Interesse an Nießens Nachfolge bislang allerdings noch nicht verdichtet. Das Prozedere sieht wie folgt aus: Findet sich ein Kandidat, muss zunächst Kreis-Feuerwehrchef Norbert Lange dessen fachliche und persönliche Eignung bejahen.

Das letzte Wort hat auch dann wieder der Rat. Wie Mertens und Knelleken versichern, wird in einem Zwischenschritt natürlich auch die Feuerwehr angehört. Noch unklar ist einstweilen, ob sich der neue Feuerwehrchef in den vier Löschzügen präsentiert oder ob dies bei einer zentralen Veranstaltung der Florianer geschehen soll. "Es wird sich ergeben", sagt Martin Mertens, der die "sehr gute und intensive Zusammenarbeit mit dem Kreisbrandmeister" betont. Zu zeitlichen Dimensionen der Nachfolgeregelung mag Mertens einstweilen noch nichts sagen: "Wir werden uns nicht drängen lassen."

2005 verging nach dem Tod des damaligen Feuerchefs Hubert Schumacher und dem Amtsantritt von Thorsten Nießen ein halbes Jahr. Letztlich ist die Feuerwehr Mertens zufolge "in der komfortablen Situation", dass es mit Werner Bauer vom Löschzug Nettesheim und Werner Petrozzi vom Löschzug Rommerskirchen zwei Stellvertreter Nießens gebe, die ihr Amt weiter ausüben.

Wie er schon Ende Januar im Rat deutlich machte, teilt der Bürgermeister Nießens Position nicht. "Ich habe keinen Zweifel an der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Sie leistet Großartiges", so der Rathauschef.

In der Feuerwehr selbst wird derweil im Internet heftig diskutiert, wobei sich Befürworter und Kritiker Nießens - nicht selten anonym - heftige Wortgefechte liefern.

(NGZ)
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