Rommerskirchen Politiker engagieren sich als Müllsammler

Rommerskirchen · Stephan Kunz (FDP), Holger Hambloch, Michael Willmann (beide CDU) sowie Harry Marquardt (SPD) gehen gegen Verschmutzung von Spielplätzen vor. Bürgermeister Martin Mertens hofft auf weitere Freiwillige aus der Bürgerschaft.

 FDP-Fraktionschef Stephan Kunz und SPD-Ratsmitglied Harry Marquardt gehen als Müllbeauftragte mit gutem Beispiel voran. Eigenhändig tragen sie dazu bei, dass die Gemeinde sauberer wird - etwa auf dem Spielplatz Frixheimer Straße.

FDP-Fraktionschef Stephan Kunz und SPD-Ratsmitglied Harry Marquardt gehen als Müllbeauftragte mit gutem Beispiel voran. Eigenhändig tragen sie dazu bei, dass die Gemeinde sauberer wird - etwa auf dem Spielplatz Frixheimer Straße.

Foto: ATI

Manche Themen liegen allein schon deshalb in der Luft, weil sie im öffentlichen Raum bestens wahrnehmbar sind. Dies gilt gerade für Unrat aller Art, inklusive der besonders unangenehmen "Tretminen", die Hunde hinterlassen. Bürgermeister Martin Mertens hat jetzt vier Ratsmitglieder offiziell beauftragt, in ihrem Wohnbereich nach dem Rechten zu sehen. Neben CDU-Chef Michael Willmann und seinem Stellvertreter Holger Hambloch fungieren künftig auch FDP-Fraktionschef Stephan Kunz und SPD-Ratsmitglied Harry Marquardt als ehrenamtliche "Müllbeauftragte". Beide hatten sich auch im Rat dafür ins Zeug gelegt, dem Abfallaufkommen im öffentlichen Raum etwas entgegenzusetzen.

Dort hatte im Herbst 2015 der Eckumer Dieter Simons ein flammendes Plädoyer für eine saubere Gemeinde gehalten. Wobei er auch vor drastischem Anschauungsunterricht nicht zurückschreckte und einen blauen Müllsack mit Selbstgesammeltem vor den erstaunten Politikern entleerte. Die Sensibilität für das Problem ist jedenfalls vorhanden, wie auch die Bereitschaft der vier Ratspolitiker zeigt, ihre neue Aufgabe zu übenehmen. Harry Marquardt und Michael Willmann haben die Aufgabe, sich um die Hundetoiletten zu kümmern, während Stephan Kunz sich für die Entsorgung des "Bückmülls" im Bereich von Drossel- und Finkenweg, Am Fronhof bis zum Frixheimer Spielplatz bereit erklärt hat. "Es ist egal, ob SPD oder FDP den Müll wegmachen", setzt Harry Marquardt auf eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit. Nachdem er sich bereits im August 2015 im Rat für die Installation einer Hundekotbeutel-Spendenbox ausgesprochen und die Verwaltung dies zugesagt hatte, hofft er, dass sie bald im Bereich von Frixheimer Straße und Fronhof angebracht wird. Im Herbst gab es zudem einen FDP-Antrag ähnlichen Inhalts. Nach Stephan Kunz' Worten habe er sich hierfür noch in seiner Zeit als Mitglied der CDU-Fraktion engagiert, hier aber keine Unterstützung finden können.

Bereits installiert ist die Box am Veilchenweg, wo Michael Willmann als "Pate der Hundetoilette" im Einsatz ist, wie er auf Facebook gepostet hat. In den Hundetoiletten befinden sich Kotbeutel für die Vierbeiner, wobei Marquardt und Willmann kontrollieren, dass die Boxen stets gefüllt sind und hoffen, dass die Halter regen Gebrauch von den Plastikbeuteln machen.

Was den Bückmüll angeht, sind die bisherigen Ergebnisse unterschiedlich. "Wenn ich alle 14 Tage gehe, komme ich auf etwas mehr als einen halben Müllsack", sagt Stephan Kunz, der von der Gemeinde mit Handschuhen, einem "Greifer" und Müllsäcken ausgestattet wurde. Michael Willmann dagegen konnte vor einem Monat am Butzheimer Veilchenweg binnen einer Viertelstunde einen ganzen Müllsack füllen. Bürgermeister Martin Mertens würde es jedenfalls freuen, wenn sich auch in der Bürgerschaft Freiwillige fänden, die derartige Partnerschaften für ihre unmittelbare Umgebung übernähmen.

(NGZ)
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