Rommerskirchen Pigorsch verlässt das St. Elisabeth-Haus

Rommerskirchen · Die erfahrene Leiterin des ersten Seniorenheims der Gemeinde konzentriert sich auf ihre Lehrtätigkeit.

Die Nachricht kommt überraschend: Monika Pigorsch gibt die Leitung des Caritas-Hauses St. Elisabeth auf. "Es war ein langer Kampf, aber vergangenen November habe ich mich dazu entschieden", sagt die 60-Jährige. Zusätzlich zur Einrichtungsleitung habe sie immer Angehörige, Ehrenamtler und Fachpersonal für den Umgang mit und die Pflege von Demenzkranken geschult. "Auf die Dauer ist beides zuviel geworden", begründet Monika Pigorsch ihren Schritt. Künftig will sie sich ausschließlich auf ihre Lehr- und Schulungstätigkeit konzentrieren. Sie bleibt bei der Caritas, ihre Vorträge und Schulungen werden jedoch auch in Zusammenarbeit mit anderen Trägern erfolgen.

"Wenn ich dann mehr Kapazitäten frei habe, kann es durchaus sein, dass ich meinen Radius ausweite", sagt sie. Schon heute ist sie als Dozentin im gesamten Kreisgebiet, aber auch in Städten wie Krefeld oder Pulheim engagiert. Monika Pigorschs letzter Arbeitstag wird der 31. Mai sein. Ihre Nachfolge ist derzeit noch nicht geregelt. "Es gibt Bewerbungen, aber wer endgültig kommen wird, weiß ich nicht", sagt die Leiterin des ersten Altenheims in der Gemeinde.

2009 übernahm sie das 2007 eröffnete St. Elisabeth-Haus von Heinz-Werner Vetten, nachdem sie schon in Neuss einige Jahre lang das St. Lioba-Haus geleitet hatte. "Ich habe mich in Rommerskirchen immer sehr wohl gefühlt. Die Arbeit in verschiedenen kulturellen Gremien hat mir sehr viel Spaß gemacht", sagt Monika Pigorsch, die sich mit einem "Danke für die freundliche Begleitung" verabschieden möchte. Hilfsbereit seien viele Einzelne, aber auch die Vereine gewesen, so Monika Pigorsch. Wie gut das St. Elisabeth-Haus in der Gemeinde integriert ist, illustriert neben vielem anderen das nicht ganz unwichtige Detail, dass Bewohner, Personal und Monika Pigorsch selbst schon seit einigen Jahren im Rommerskirchener Karnevalszug mitmarschiert sind. Beim Eckumer Entenrennen am kommenden Sonntag (26. April) ist das St. Elisabeth-Haus übrigens erstmals offiziell dabei.

Was auch, aber beileibe nicht allein für Rommerskirchen gilt: "Ich würde mir wünschen, dass das Thema Demenz einen größeren gesellschaftlichen Stellenwert bekommt." Zur Altenpflege kam die aus Oelde bei Bielefeld stammende Monika Pigorsch erst auf Umwegen. Mit 20 zog sie in ihre Lieblingsstadt Düsseldorf und war zunächst als Industriekauffrau tätig. Ihrer Ausbildung zur Krankenschwesterhelferin ließ sie ein mit dem Diplom abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik folgen. Danach arbeitete sie beim Jugendamt in Düsseldorf.

"Als die Kinder kamen, dachte ich mir ,Kinder bei der Arbeit' und ,Kinder zuhause' ist zuviel", erinnert sich die Mutter eines Sohns und einer Tochter. 1991 kam sie zur Caritas, wo sie später für die Sozialen Dienste verantwortlich war, ehe die Phase der Heimleitung begann. "Ich werde Rommerskirchen nicht ganz verloren gehen", kündigt Monika Pigorsch an. Im Sommer ist im Ratssaal ein Vortrag über den richtigen Umgang mit Demenzkranken geplant. Angesichts des bei dessen Erstauflage Ende 2013 überfüllten Saals ist die Prognose nicht gewagt, dass auch diesmal das Interesse groß sein wird.

(S.M.)
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