Rommerskirchen Pflanzaktion zum Selberernten für alle

Rommerskirchen · Gemeinsam gärtnern, pflanzen und ernten: Unter dem Motto "Essbare Gemeinde" soll im Frühjahr 2016 in der Gillbachaue ein Pilotprojekt starten. Gesucht werden weitere Bürger, die mitmachen wollen.

 Ulrike Sprenger und Heide Eisenacher (v.l.) hoffen auf weitere Mitwirkende, wenn im Frühjahr Gemüsebeete und - sträucher, vielleicht sogar auch Obstbäume gepflanzt werden können - nicht nur, aber auch in der Gillbachaue. Salz

Ulrike Sprenger und Heide Eisenacher (v.l.) hoffen auf weitere Mitwirkende, wenn im Frühjahr Gemüsebeete und - sträucher, vielleicht sogar auch Obstbäume gepflanzt werden können - nicht nur, aber auch in der Gillbachaue. Salz

Foto: Georg Salzburg

"Essbare Gemeinde" lautet das für manche zunächst irritierende Schlagwort. Natürlich geht es dabei keineswegs darum, sich die Kommune - auf welche Wiese auch immer - einzuverleiben. Gemeint ist vielmehr, öffentliche, aber auch private Flächen, die brachliegen, in Obst- und Gemüseflächen zu verwandeln. Der Ertrag soll frei geerntet und verzehrt werden können. "Die Initiative ist aus der Arbeitsgruppe Gemeindeentwicklung hervorgegangen", erzählt die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger.

Schon vor einem Vierteljahr hatte der Entwicklungsausschuss des Rats grünes Licht dafür gegeben, Rommerskirchen in eine "essbare Gemeinde" zu verwandeln. Kommendes Frühjahr wollen Ulrike Sprenger und ihre Mitstreiterin Heide Eisenacher Nägel mit Köpfen machen: Sobald gepflanzt werden kann, sollen in der Gillbachaue auf einer Länge von ungefähr 50 Metern Gemüsebeete oder auch Johannisbeersträucher entstehen. Ulrike Sprenger kann sich auch - ob nun in der Aue oder auf anderem dafür geeigneten Gemeindegebiet - die Anpflanzung von Obstbäumen vorstellen. Insbesondere Pfirsichbäume gedeihen in der Gillbach-Gemeinde an vielen Stellen offensichtlich überaus gut, wie sie aus eigener Erfahrung weiß.

Die Gemeinde bietet auf ihr gehörendem Terrain am Bahnhof und am Rathaus prinzipiell die Möglichkeit, Hochbeete anzulegen. Die sollen nach den Worten von Ulrike Sprenger in erster Linie als "Eye-Catcher" dienen, während das Anlegen von Beeten gerade auch in der Gillbachaue attraktiv sei.

So hat der Entwicklungsausschuss im September prinzipiell auch den Weg geebnet, neben den hier stark vertretenen "Familienbäumen" auch Obstbäume anzubieten, die dann selbst gepflanzt würden. Für beschwerlichere Arbeiten können Ulrike Sprenger und Heide Eisenacher, aber auch alle anderen interessierten Bürger, auf Hilfe aus der Landwirtschaft zählen, wie Willi Kremer-Schillings versichert. Sowohl er als auch die beiden Ortslandwirte Karl Schütz und Hubertus Velder sind bereit, pflanzwilligen Bürgern auch mit schwererem Gerät zu helfen, wenn gröbere Arbeiten anstehen. Auch noch so engagierte Ehrenamtler verfügen nun mal nicht ohne Weiteres über Pflüge und Grubber. "Wir sind zu Hand- und Spanndiensten bereit, aber es ist nicht unser Projekt", schränkt Willi Kremer-Schillings ein.

Er und sein Sohn David waren vergangenen Sommer quasi Vorreiter in Sachen "Essbare Gemeinde": Am Nettesheimer Weg hatten sie Tomaten und verschiedene Speisekürbisse angepflanzt. "Aus Jux und Dollerei". wie Willi Kremer-Schillings sagt. Dass die Resonanz letztlich doch eher mäßig war, schreckt Ulrike Sprenger und Heide Eisenacher nicht, die natürlich auf weitere Mitwirkende bei den geplanten Pflanzaktionen hoffen. Zunächst soll denn auch kräftig die Trommel gerührt werden, um weitere Bürger von der Aktion zu begeistern, die nach dem Willen ihrer Initiatorinnen beileibe nicht nur einen Sommer lang blühen soll.

(NGZ)
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