Rommerskirchen Neuer Standort für Festplatz gesucht

Rommerskirchen · Das Rathaus baut bei der Suche nach einer Alternative zur Wehrstraße auch auf den Bürgerverein Rommerskirchen.

"Die Idee ist, das Schützenfest bereits 2019 auf einem neuen Festplatz zu feiern. Wir bemühen uns, dass es schneller geht", beschreibt Bürgermeister Martin Mertens die Marschroute angesichts der in den vergangenen Tagen wieder aktuell gewordenen Diskussion um einen neuen Festplatz. Die hat angesichts des jüngsten Schützenfests neue Nahrung erhalten. Wie die NGZ berichtete, war am Rande des zum Kirmesstart gefeierten "Schützenfestivals" ein Anwohner verletzt worden, der einen 18-jährigen Dormagener beim Urinieren an seinem Grundstück zur Rede gestellt hatte. Die Polizei hatte den Dormagener im Zelt festgenommen und war Augenzeugen zufolge mit Schäferhunden in einigen Vorgärten unterwegs.

Schon seit Jahr und Tag hat der Bürgerverein mit Beschwerden aus der Nachbarschaft an der Wehrstraße und deren Umfeld zu tun. Die resultieren diesmal nicht allein aus dem genannten Zwischenfall: Auch das erstmals in dieser Form gefeierte "Schützenfestival" zum Auftakt des Fests war nicht nach jedermanns Geschmack: Beim vorwiegend jungen Publikum kam die Veranstaltung außerordentlich gut an. Anwohner indes wissen zu berichten, angesichts der Lautstärke noch morgens um 2.30 Uhr "senkrecht im Bett gestanden" zu haben.

"Die Veranstaltung war sehr gut besucht, im Zelt selbst ist alles super gelaufen", sagt Dirk Fetten, Präsident des Bürgervereins. "Das Problem ist der Standort des Zelts für diese Art von Veranstaltung", so Fetten. Für ihn zeigt das "generell die Dringlichkeit für einen neuen Standort." Bereits 2013 hatten die Mitglieder des Bürgervereins das "Zukunftsprojekt neuer Schützenplatz 2020" einstimmig gebilligt. "Wir sind in intensiven Gesprächen mit dem Bürgerverein und ich habe einen sehr engen Draht zu Dirk Fetten und seinem Stellvertreter Michael Giesler", sagt Mertens. Denkbar seien mehrere als neuer Festplatz geeignete Grundstücke.

Sein Vertreter Hermann Schnitzler erinnert daran, dass "der gute Kontakt von Rathaus und Vereinen Tradition hat und fortgeführt wird." Mertens zufolge sind er und Planungschef Carsten Friedrich in Gesprächen mit den Eigentümern. Hinzu komme die einstweilen "noch offene Situation was die Regionalplanung angeht", verweist Carsten Friedrich auf ein zusätzliches Problem. Er nennt die Kriterien, von denen sich Gemeinde und Bürgerverein leiten lassen: "Die Nähe zum Ort muss gegeben sein. Gleichzeitig ist soviel Abstand nötig, dass die Lärmproblematik nicht unlösbar wird." Mertens baut auf die Unterstützung der Schützen: "Wir können nicht alles in Eigenregie machen."

Bei den bisherigen Überlegungen ging es auch darum, einen Festplatz für alle Vereine zu schaffen. Gemeint sind dabei neben den Schützen insbesondere die Jecken der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß. Im Wahlkampf 2014 hatte die SPD das Thema aufgegriffen, wobei neben Mertens just der amtierende Schützenkönig eine der treibenden Kräfte ist: Bernd Klaedtke gehört nicht allein dem Vorstand des Bürgervereins an, sondern ist auch Mitglied der SPD-Fraktion.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort