Rommerskirchen Marode Kreisstraße 27: Sanierung rückt näher

Rommerskirchen · Wann die Strecke Ramrath-Hoeningen eine neue Decke erhält, kann der Kreis aber noch nicht genau sagen. Eine Unfallgefahr verneint er.

Annemarie Hintzen aus Ramrath fährt die Strecke mehrmals in der Woche. "Das regt mich auf", sagt sie angesichts des Zustands der Kreisstraße 27 zwischen Ramrath und Hoeningen. Risse auf der Fahrbahn sind geflickt, die Leitplanke hat bereits eine Delle. Dass die Straße sich in Richtung Hoeningen zum rechten Fahrbahnrand hin neigt, ist mit bloßem Auge zu erkennen. Umstritten ist jedoch, ob sich diese Neigung in Höhe des Hoeninger Sportplatzes zunehmend vergrößert und die Straße irgendwann "wegzusacken" droht. Diese Befürchtung hegt jedenfalls der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Johannes Strauch, der die Angelegenheit erstmals 2012 zur Sprache gebracht hatte.

"Die Situation ist für Autofahrer gefährlich, besonders aber für Motorradfahrer", sagt Strauch, für den hier "der Kreis in der Pflicht" ist. Die Unebenheiten der Fahrbahn sind für Fahrzeuglenker, die von Ramrath nach Hoeningen unterwegs sind, deutlich zu spüren. Handlungsbedarf sieht inzwischen auch der Rhein-Kreis Neuss, wie gestern dessen Sprecher Reinhold Jung sagte. "Es sind Unebenheiten auf der Fahrbahn und Risse vorhanden", so Jung. Auf die "Bodenwellen" hinweisende Verkehrszeichen sind schon seit geraumer Zeit vorhanden. "Das Tiefbauamt hat eine Sanierung ins Auge gefasst", ohne dass Reinhold Jung sich derzeit zu Terminen oder Zeiträumen äußern könnte. Er schätzt, dass es "in ein bis zwei Jahren" soweit sein könnte. Finanzmittel für den Straßenbau sind knapp, Zuschüsse des Landes wird es künftig nicht mehr geben, und die Prioritätenliste des Kreises ist lang.

Jung betont, dass es ausschließlich um eine Sanierung der Fahrbahndecke gehen wird. Keinen Handlungsbedarf sieht der Kreis hinsichtlich des von Johannes Strauch befürchteten, rechtsseitigen Wegsackens der Fahrbahn. Hier gibt es laut Reinhold Jung regelmäßige Messungen, "die das Katasteramt im Auftrag des Tiefbauamts vornimmt". Zuletzt sei im Februar gemessen worden, wobei keine Absenkung festgestellt wurde, wie der Kreissprecher berichtet. Auch eine Unfallgefahr verneinen die Experten des Kreises.

Die Kreisstraße 27 galt schon Anfang der 1990-er Jahre als die womöglich schlechteste im Kreis. Eine damals geplante Sanierung und Verbreiterung, die auch den Ortsbereich Villau erfassen sollte, scheiterte zunächst an Schwierigkeiten beim Grunderwerb. Fast 15 Jahre später konnte das Projekt 2004/2005 dann doch realisiert werden. Gekostet hat die Sanierung damals 510 000 Euro. Für den Bau der Fahrbahn zahlte der Kreis 355 000 Euro, die Gemeinde war mit 155 000 Euro für die Gehwege dabei. Feststehen dürfte schon heute, dass so viel Geld für die Sanierung der K 27 zwischen Ramrath und Hoeningen so schnell nicht zur Verfügung stehen wird. In der kürzlich im Kreistagsausschuss für Straßenbau und Nahverkehr beratenen Prioritätenliste befindet sich die K 27 nicht.

(S.M.)
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