Rommerskirchen Letzter Schultag für Gabriele Domhof

Rommerskirchen · Die seit 24 Jahren die Kastanienschule führende Pädagogin verabschiedete sich gestern offiziell aus Hoeningen.

 Für Gabriele Domhof war es gestern der letzte Schultag. In den vergangenen 24 Jahren war sie für sechs "Grundschul-Generationen" verantwortlich, die die mit etlichen Preisen ausgezeichnete Schule besucht haben.

Für Gabriele Domhof war es gestern der letzte Schultag. In den vergangenen 24 Jahren war sie für sechs "Grundschul-Generationen" verantwortlich, die die mit etlichen Preisen ausgezeichnete Schule besucht haben.

Foto: woi

Vielen anderen Italienfans mag es ähnlich gegangen sein wie Gabriele Domhof: Am Anfang ihrer Begeisterung für Land und Leute standen Nudeln. "Mit zehn Jahren haben mich meine Eltern mit nach Italien genommen, und da habe ich zum ersten Mal richtige Nudeln gegessen, nicht solche süßlichen wie in Deutschland. Bei jeder Vorspeise gab es Pasta, und das hat mich zum Italienfan gemacht", erinnert sich die langjährige Leiterin der Kastanienschule. Dass sie nun ihrem Faible für Italien noch intensiver frönen kann als schon bisher, mag ein gewisser Trost für die engagierte Pädagogin sein, dass gestern ihr definitiv letzter Schultag war.

Nach 44 Jahren im Schuldienst, davon 24 Jahre als Leiterin der Kastanienschule, befindet sich die frühere Neusser Kommunalpolitikerin seit heute im Ruhestand. Zu ihren schönsten Erinnerungen zählt sie die 200-Jahr-Feier der Grundschule, die 2017 begangen werden konnte. Aber auch die fruchtbare Zusammenarbeit innerhalb des Lehrer(innen)kollegiums wird Gabriele Domhof in dauerhafter Erinnerung bleiben.

Für das durchweg gute Einvernehmen mit den Kolleginnen hat nach ihren Worten nicht zuletzt die Tatsache eine Rolle gespielt, "dass wir hin und wieder einen Ausflug einschließlich Übernachtung unternommen haben", sagt sie. Ein solcher steht ihr demnächst noch einmal bevor: "Ich weiß noch nicht, wo es hingeht, aber die Kolleginnen haben mir gesagt, ich solle mir den 8. und 9. März schon einmal freihalten", zeigte sich Gabriele Domhof gestern unmittelbar nach dem Festakt anlässlich ihrer Verabschiedung gespannt. Nach einem ökumenischen Gottesdienst in St. Stephanus hatten sich in der Schule noch einmal viele langjährige Weggefährten versammelt. Gabriele Domhof erinnerte sich an ihre Anfänge in einer "damals sehr hässlichen Schule", deren Erweiterungsbau erst 2004 entstand. Für die mehr als 14 Jahre guter Zusammenarbeit dankte sie dem früheren Bürgermeister Albert Glöckner, aber auch mit dessen Nachfolger Martin Mertens hatte Gabriele Domhof offensichtlich keine Probleme.

Ihre Kollegin Christine Sarau würdigte an Gabriele Domhof nicht zuletzt deren "Haltung", die sie im Umgang mit Behörden gezeigt habe. Eine Ursache hierfür vermutet sie in Domhofs politischer Erfahrung, hat diese doch gut zehn Jahre lang für die dortige CDU im Neusser Stadtrat gesessen.

Dass Gabriele Domhof nicht "irgendwie" Lehrerin geworden ist, machte Schulrätin Annette Auer deutlich: Das erste wie das zweite Staatsexamen hat die bisherige Schulleiterin jeweils mit Auszeichnung bestanden. Zunächst sieben Jahre lang an der Geschwister-Scholl-Schule in Norf tätig, wurde Gabriele Domhof 1982 Konrektorin an der St. Peter-Schule in Rosellen. Doch zurück nach Italien: Am Gardasee war die frisch gebackene "Unruheständlerin" häufig, in Sizilien war sie schon sechs Mal, nur Apulien ist für sie bislang noch ein weißer Fleck. 2018 plant Gabriele Domhof eine Reise in die Toscana. Seit einigen Jahren lernt sie inzwischen Italienisch, und demnächst wird die bisherige Lehrerin auch wieder zur Studentin. Ihre Leidenschaft für Italien hat nämlich auch die Liebe zur Kunst geweckt, so dass sie an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf nun Vorlesungen zur Kunstgeschichte hören will.

(NGZ)
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