Rommerskirchen Kultursommer muss nicht der letzte bleiben

Rommerskirchen · Nach dem 20. und letztmals von Martha Reiter selbst organisierten Kultursommer bleibt die Frage nach dessen möglicher Zukunft. Bürgermeister Martin Mertens lädt nach den Ferien zum Gespräch.

Die vom Kölner Ensemble "ebenDIE" präsentierte Komödie "Das Sparschwein" von Eugéne Martin Labiche setzte jetzt nicht nur den Schlusspunkt unter den diesjährigen "Kultursommer in Reiters Scheune". Offen bleibt bis auf Weiteres, wie es weiter gehen soll, wobei das Aus für die populäre Veranstaltung zwar möglich, aber noch keineswegs ausgemachte Sache ist.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die inzwischen fast 80-jährige Organisatorin Martha Reiter angekündigt, dass der Kultursommer 2016 der letzte in der bisherigen Form sein werde. Ihr Angebot steht weiterhin: Sie will ihr Anwesen inklusive des 2000 Quadratmeter großen Gartens weiterhin für Kunstausstellungen und -darbietungen zur Verfügung stellen, selbst allerdings nicht mehr als Organisatorin fungieren. Einzelne Interessenten gebe es zwar, bislang jedoch keine konkrete Lösung. Martha Reiters langjährige Mitstreiterin Dagmar Reichel hätte gern ihre Nachfolge angetreten, wohnt indes in Viersen. Zu weit, um im Sommer jeden Tag in Evinghoven sein zu können. Helmut Zilliken, Nachbar von Martha Reiter und mit seinen Fotografien auch des Öfteren im Programm präsent, könnte sich den künftigen Kultursommer gut "als Dependance des Kreiskulturzentrums in Sinsteden" vorstellen.

Auch wenn das Netzwerk 55 plus in reichem Maß über Organisationstalente verfügt, bezweifelt Hubertine Nippen-Vogler ungeachtet der bisherigen logistischen Unterstützung, dass die bestens ausgelasteten Netzwerker auch den Kultursommer übernehmen könnten. UWG-Fraktionschefin Ulrike Sprenger, unter den Ratsmitgliedern wohl größter Fan des Kultursommers, mag sich nicht mit dessen Ende abfinden und schließt auch eine Art "Initialzündung" der Gemeinde für einen Neustart nicht aus. Den könnte es bereits nach der Sommerpause geben, wie Bürgermeister Martin Mertens deutlich macht. Dann will er alle kulturell Tätigen innerhalb der Gemeinde "an einen Tisch holen, um sich gemeinsam über die Kulturangebote in und um Rommerskirchen auszutauschen." Mertens zufolge könnte dies durchaus "auch eine Art Initialzündung für ein noch größeres Kulturangebot sein".

Während der vergangenen Wahlperiode hatte er als damaliger Bürgermeister "neben dem Naturwanderweg Gillbachaue, den wir derzeit über das gesamte Gemeindegebiet hinweg umsetzen", auch einen "Kulturwanderweg Gillbachaue" vorgeschlagen. "Der Bahndamm als Grüne Lunge im Gillbachland eignet sich für Kunstpräsentationen hervorragend. Ohne zu viel zu verraten: Wir arbeiten schon an einem Entwurf", so Mertens. Mit der Resonanz beim letzten von ihr veranstalteten Kultursommer ist Martha Reiter unter dem Strich sehr zufrieden. "Es war vor allem vom Wetter und vom Fußball abhängig", sagt sie mit Blick auf die eine oder andere eher schwach besuchte Veranstaltung, die dem letztlich positiven Fazit jedoch keinen Abbruch tun konnten.

(NGZ)
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