Rommerskirchen Krippe in Eckum lässt Kinderaugen leuchten

Rommerskirchen · Der schöne Stall an der Samariterkirche zieht viele Besucher an. Zu den Figuren gehört auch ein spanisches Jesuskind.

Alles begann vor neun Jahren damit, dass es Maria und Josef sowie dem Jesuskind tatsächlich an einer Herberge und dazu noch an einem Stall fehlte: Die Krippenfiguren der evangelischen Gemeinde fanden damals anlässlich der ersten Adventsfenster-Aktion Obdach im Eingang der Samariterkirche. Dies sollte sich schnell ändern: Schon ein Jahr später konnte die Heilige Familie den traditionellen Stall beziehen, gemeinsam mit den Heiligen Drei Königen sowie Ochs' und Esel, die alle von Beginn an dabei waren.

Dass die einzige "Out-door-Krippe" im Gemeindegebiet keine Eintagsfliege bleiben würde, stand schon sehr früh fest, und ganz besondere Verdienste hat sich dabei Elke Griese, die Küsterin der Samariterkirche, erworben. Dies gilt insbesondere für den Jahr um Jahr vergrößerten Figurenbestand: Der zunächst einzige Hirte hat längst Gesellschaft bekommen und auch der Bestand an Schafen hat sich zu einer veritablen Herde ausgewachsen.

So harmonisch das Zusammenspiel der Figuren auf den Betrachter wirkt: In Wirklichkeit handelt es sich fast ausschließlich um Einzelstücke, die Elke Griese nicht selten via Internet an Land ziehen konnte. Wobei es nicht selten noch etwas komplizierter wurde: Die Figur der Maria etwa musste mit einer theologisch korrekten Sonderbemalung versehen werden, dafür galt es, ins niederrheinische Rees zu fahren. "Zwei große Schafe habe ich in einem Geschäft gefunden, als ich mit meiner Tochter auf der Suche nach einem Brautkleid war", erzählt Elke Griese.

Der heutige Verkündigungsengel schließlich hatte einst drei weitere Gefährten, mit denen er auf einem roten Teppich stand. "Er gehörte zur Filmkulisse für einen Thriller, ich kann aber nicht mehr herausfinden, welcher es war", sagt die Küsterin. Immerhin: Der Engel musste nicht abgeholt werden, sondern wurde in Eckum vorbeigebracht.

Die vielleicht skurrilste Geschichte hat ihr Ende noch nicht gefunden: Nach wie vor nämlich ist Elke Griese auf der Suche nach einem passenden Kamel für den Reisetross der bekanntlich aus dem Morgenland stammenden Weisen, die im Brauchtum gern zu Königen gemacht wurden. An der Samariterkirche sind sie übrigens schon jetzt ins Geschehen integriert, anders als in katholischen Gemeinden, wo sie erst nach Weihnachten langsam mehr und mehr in den Vordergrund rücken. "Bei uns steht die Krippe ja auch nur bis zum 6. Januar", nennt Elke Griese als Grund.

Fast schien das fehlende Kamel schon gefunden zu sein, doch als es sein damaliger Eigentümer Elke Griese überreichte, wusste sie sofort, dass es nicht passen würde: Das ganz aus Holz gefertigte Kamel war deutlich zu klein, um in der Krippe aufgestellt zu werden. Die Suche nach einem Kamel, das groß genug ist, geht weiter.

Ansonsten ist die Krippe komplett, wobei Elke Griese die zuletzt angeschaffte Figur des kleinen schwarzen Schafs ganz besonders am Herzen liegt.

Gelagert werden die Krippenfiguren im "heiligen Zimmer", das sich im Keller der Samariterkirche befinde. Eine Dauerleihgabe an die evangelische Gemeinde ist übrigens die Figur des Jesuskinds: Eine Familie aus Gill mit verwandtschaftlichen Beziehungen nach Spanien hat die wichtigste Figur der Krippe dort gekauft.

(NGZ)
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