Rommerskirchen Konsens bei Flüchtlings-Integration

Rommerskirchen · Zum Neujahrsempfang der Gemeinde kamen knapp 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen nach Anstel.

Die Ereignisse rund um dem Kölner Hauptbahnhof während der Silvesternacht waren gestern auch Thema beim Neujahrsempfang der Gemeinde Rommerskirchen, dem sich sowohl Bürgermeister Martin Mertens als auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke widmeten. "Wer Unrecht begeht, wer kriminell wird, muss - egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe und welcher Religion er ist - konsequent bestraft werden", betonte Martin Mertens vor knapp 400 Besuchern in der Ansteler Schützenhalle. Zugleich zeigten die Vorfälle nach den Worten des Bürgermeisters aber auch, "dass wir in unseren Integrationsbemühungen gegenüber allen Menschen, die zu uns kommen, weiterhin nicht nachlassen dürfen und auch unsere Werte und Normen selbstbewusst, aber in ziviler Weise vertreten sollten."

Durchaus ähnlich äußerte sich der Landrat, der - Stichwort Werte - die Teilnahme der Sternsinger am Neujahrsempfang für "eine tolle Tradition" hält: Die Flüchtlingsfrage werde auch in diesem Jahr eine große Herausforderung für den Kreis und seine Kommunen bleiben, sagte Petrauschke. Dabei gelte es, sowohl den Flüchtlingen als auch der hier lebenden Bevölkerung Ängste zu nehmen. Integration beziehe sich nicht allein auf den Arbeitsmarkt, sondern müsse auch die Bereiche Sport und Kultur umfassen, so Petrauschke. Besonders wichtig sind dem Landrat zufolge geeignete Wohnungen: "Die dauerhafte Unterbringung in Turnhallen kann nicht die Lösung sein", meinte er. An Eigentümer freien Wohnraums appellierte er, sich bei den Behörden zu melden.

Den Umbau des Eckumer Bahnhofs, bei dem die Gemeinde ihren Part bereits gespielt hat, nannte der Bürgermeister "eines der größten Projekte in der Geschichte der Gemeinde Rommerskirchen." 2016 wird nun die Deutsche Bahn den endgültigen Schlusspunkt setzen, wenn sie mit dem Bau des Aufzugs zu den Gleisen beginnt. Die Voraussetzungen sind bestens: "Pünktlich zum Dreikönigstag konnte ich die Förderzusage dafür entgegennehmen", verriet Mertens in seiner Ansprache. Zuversichtlich zeigte sich der Bürgermeister auch, dass noch in diesem Jahr mit dem Bau einer Rettungswache begonnen werden könne. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind Mertens zufolge für Rommerskirchen hervorragend: "Die Beschäftigtenquote liegt auf Rekordniveau, Handel und Gewerbe haben gute Umsätze erzielt, die Auftragsbücher der Unternehmen sind gut gefüllt." All dies habe dazu beigetragen, dass die Steuereinnahmen der Gemeinde 2015 nochmals gestiegen seien. Dem demografischen Wandel zum Trotz wachse die Gemeinde, was sich laut Mertens in moderater Form, fortsetzen soll, wie er mit Blick auf das neue Baugebiet am Steinbrink sagte. Auf dem Zettel hat die Gemeinde aber auch "mehr günstige und barrierefreie Wohnungen, denn nicht jeder kann sich ein Einfamilienhaus leisten", so der Bürgermeister.

(NGZ)
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