Rommerskirchen Klingbeil ist neue Vizebürgermeisterin

Rommerskirchen · Der Rat wählte die Sozialdemokratin aus Sinsteden in seiner Sitzung gestern Abend mit überwältigender Mehrheit zur neuen Stellvertreterin von Bürgermeister Martin Mertens. Es gab nur zwei Gegenstimmen und eine Enthaltung.

 Strahlende Gesichter gestern im Gemeinderat: Ellen Klingbeil (M.), umrahmt von ihrer Vorgängerin Maria Peiffer und von Bürgermeister Martin Mertens.

Strahlende Gesichter gestern im Gemeinderat: Ellen Klingbeil (M.), umrahmt von ihrer Vorgängerin Maria Peiffer und von Bürgermeister Martin Mertens.

Foto: Georg Salzburg

Ellen Klingbeil ist neue Erste Stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde. In der gesetzlich geforderten geheimen Abstimmung wählte der Rat die Sozialdemokratin aus Sinsteden gestern Abend mit 28 Ja- und 2 Nein- Stimmen sowie einer Enthaltung zur Nachfolgerin von Maria Peiffer (gleichfalls SPD). Die Widdeshovenerin Peiffer war Ende September nach 36-jähriger Zugehörigkeit aus dem Rat ausgeschieden. Das Amt der Vizebürgermeisterin bekleidete sie seit 2004. Peiffer nutzte am vergangenen Wochenende die Gelegenheit, um sich beim Jubiläumskonzert des Tambourkorps Oekoven aus ihrem Amt zu verabschieden.

"Ich habe mich riesig gefreut über das Super-Ergebnis. Ich bedanke mich bei all meinen Ratskollegen und werde diese ehrenvolle Aufgabe gewissenhaft wahrnehmen", lautete der erste Kommentar von Ellen Klingbeil unmittelbar nach ihrer Vereidigung. Die allererste Gratulantin war Maria Peiffer, die sich gleichfalls sehr über das nicht von vornherein zu erwartende Votum freute. "Ich weiß, dass sie mit Feuer und Flamme dabei sein wird", attestiert Peiffer ihrer Nachfolgerin.

Auch Bürgermeister Martin Mertens gratulierte und pries seine Parteifreundin in den höchsten Tönen: "Ich kenne Ellen Klingbeil als eine seit vielen Jahren auch über ihren Ort hinaus engagierte Bürgerin. Sie kann gut zuhören und ist eine Frau mit dem Herzen auf dem rechten Fleck, die sich für die Belange der Menschen einsetzt."

Dass Klingbeil von SPD, Grünen UWG und der FDP gewählt werden würde, war von Anfang an klar. Ein klares Ja dazu gab es gestern Nachmittag vor der Sitzung auch von CDU-Fraktionschef Michael Willmann. Im Vorfeld hatte es die eine oder andere Spekulation gegeben, ob sich die Union für die nur hauchdünne Mehrheit revanchieren würde, die vor drei Jahren ihr damaliger Kandidat Peter-Josef Möhlen erhielt. Nach dem Rücktritt der langjährigen Vizebürgermeisterin Martina Fünger (CDU) nominierte die Union damals Möhlen, der mit zehn zu neun Stimmen bei acht Enthaltungen gewählt wurde. Seinerzeit fehlte zudem ein Drittel der CDU-Fraktion.

Ellen Klingbeil (62) ist gebürtige Sinstedenerin, verheiratet und hat eine Tochter. Die stolze Großmutter einer gut zweieinhalb Jahre alten Enkelin gehört der SPD seit 1999 und dem Rat seit 2004 an. Bei den Sozialdemokraten ist sie sowohl Schatzmeisterin der Partei, als auch der Fraktion. Die gelernte Einzelhandelskauffrau war bis Ende 2013 berufstätig. Die stellvertretenden Bürgermeister haben die Aufgabe, Mertens im Fall seiner Abwesenheit in Ratsangelegenheiten zu vertreten, nicht jedoch in dessen Eigenschaft als Verwaltungschef. De facto nehmen die beiden Bürgermeister-Stellvertreterinnen Ellen Klingbeil und die 2014 gewählte Bianka Mischtal (CDU) vor allem repräsentative Aufgaben wahr. Martin Mertens vertreten haben sie zuletzt übrigens beide: Klingbeil nahm als "Vize in spe" am Erntedankempfang der Kreisbauernschaft teil. Ihr erster Termin ist am Montag ein 90. Geburtstag.

(NGZ)
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