Rommerskirchen Katholiken planen für Zeit nach Freericks

Rommerskirchen · In den Gremien der Pfarreiengemeinschaft Rommerskirchen-Gillbach gibt es keinen Aufstand gegen die Pläne des Erzbistums, den Seelsorgebereich nicht mehr mit einem leitenden Pfarrer auszustatten, wohl aber etwas Enttäuschung.

 Auf Laien wie Matthias Schlömer (l.) und Brigitte Holzweiler kommt ab Mitte 2017 mehr Arbeit zu. Dann geht Monsignore Franz Josef Freericks in den Ruhestand und in der Pfarreiengemeinschaft fehlt der Priester.

Auf Laien wie Matthias Schlömer (l.) und Brigitte Holzweiler kommt ab Mitte 2017 mehr Arbeit zu. Dann geht Monsignore Franz Josef Freericks in den Ruhestand und in der Pfarreiengemeinschaft fehlt der Priester.

Foto: Georg Salzburg

Mehr Gottesdienste ohne einen Priester, ja sogar von eigens geschulten Laien geleitete Beerdigungen ohne Geistlichen und vorangegangene Messe: Solche und viele andere bislang unvertraute Fragen kommen auf die katholischen Christen in der Pfarreiengemeinschaft Rommerskirchen-Gillbach ab 2017 zu. Im Sommer kommenden Jahres geht Dechant Monsignore Franz Josef Freericks in den Ruhestand, und danach gibt es keinen leitenden Pfarrer mehr in den fünf katholischen Gemeinden am Gillbach. Dies haben das Erzbistum Köln und Kreisdechant Guido Assmann vergangene Woche bekannt gegeben.

"Die Realität wird uns einholen", kommentiert Matthias Schlömer, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeindeverbands und gleichsam "ranghöchster Laie" der Katholiken am Gillbach, die damit eröffneten Perspektiven. Aus allen Wolken fielen zumindest führende Mitglieder der Kirchengremien nicht: "Wir sind ja bereits tags zuvor im Carl-Sonnenschein-Haus in Elsen informiert worden", sagt Brigitte Holzweiler, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderats der Pfarreiengemeinschaft.

Nach Jubel ist niemandem zumute: Immerhin herrschte in den vergangenen Monaten noch die Hoffnung, es könnte für die fünf Gemeinden nach einer nicht allzu langen Vakanz doch noch einen leitenden Pfarrer geben. Schlimmer als die jetzige Lösung wäre nach Auffassung der katholischen "Basisvertreter" indes eine mehrjährige Vakanz, bei der die Pfarreiengemeinschaft ohne die Anbindung nach Grevenbroich mehr oder weniger auf sich allein gestellt gewesen wäre.

Am 17. Mai tagt der Pfarrgemeinderat und dann werden seinem Vorsitzenden Manfred Burtscheidt zufolge alle seine Mitglieder "die vorgestellten Vorschläge und Pläne des Generalvikariats eingehend erörtern und beraten". Dabei sollen unter Umständen auch "weitere Beratungsangebote des Erzbistums zum pastoralen Zukunftsweg" in Anspruch genommen werden, sagt Burtscheidt. Aus seiner Sicht würden die Gremien dann "zu gegebener Zeit" entscheiden, ob sie das Angebot der Kooperation mit den Grevenbroicher Seelsorgebereichen annehmen, oder "einen begründeten Alternativvorschlag" machen werden.

Aus Sicht von Brigitte Holzweiler und Matthias Schlömer wird die Zustimmung indes wohl eher eine Formsache sein: "Es gibt kaum Alternativen", teilt Schlömer die Auffassung von Franz Josef Freericks, dass eine Kooperation mit Dormagener oder Bergheimer Pfarreien eher unwahrscheinlich sein dürfte. Was die Laien zumindest ein wenig tröstet: Bei der Bestellung eines Verwaltungsleiters für die Pfarreiengemeinschaft gibt es ein Mitspracherecht.

Gleiches gilt, angesichts der Kräfteverhältnisse indes wohl eher eingeschränkt, für die Besetzung der Stelle eines auch für Rommerskirchen zuständigen, jedoch in Grevenbroich "stationierten" Pfarrers, wenn Pfarrer Jos Houben aus der Grevenbroicher Südstadt 2018 in den Ruhestand geht. Hinzu kommt: Die Pfarreiengemeinschaft soll erhalten bleiben.

(NGZ)
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